Hannover/Wolfsburg.

Schon die Anreise verhieß nichts Gutes. In Hannover hielten Anhänger des SV Werder Bremen die Polizei in Atem. Nach Angaben der Einsatzkräfte verweigerten 113 Fans auf dem Weg zum Spiel gegen den VfL Wolfsburg die Fahrkartenkontrolle und mussten deshalb am Hauptbahnhof von Bundespolizisten aus dem Zug geholt werden. Dabei kam es zu tumultartigen Szenen.

Werder-Anhänger warfen Flaschen auf Beamte und Reisende. Einige Randalierer entleerten sogar Feuerlöscher. Andere zogen in Anschlusszügen in Richtung Wolfsburg die Notbremse und hinderten diese an der Weiterfahrt. Die Polizei nahm insgesamt 128 Störer in Gewahrsam, gegen drei von ihnen wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Sie wurden im Anschluss an die Randale mit einem Zug zurück nach Bremen begleitet.

Diejenigen Fans, die den Weg in die VW-Arena fanden, sahen eine erschütternde Vorstellung ihrer Mannschaft. Nach dem 0:6 (0:2) gegen Wolfsburg ist das Team von Trainer Viktor Skripnik am bisherigen Tiefpunkt einer Achterbahn-Saison angekommen. „Wolfsburg hat sich in einen Rausch gespielt, und wir haben richtig auf die Fresse bekommen“, analysierte Spielmacher Zlatko Junuzovic, während Skripnik versuchte, die Bedeutung der Niederlage herunter zu spielen: „Wir haben jetzt eine richtige Klatsche gekriegt, aber im nächsten Spiel gegen den HSV (Sonnabend, 15.30 Uhr, die Red.) sind wir wieder voll da. Versprochen!“

Nach einem Zwischenspurt (zuvor drei Siege in vier Spielen) rücken die Abstiegsränge nun wieder bedrohlich nahe. „Ich habe immer gesagt, dass es für uns nicht um Titel geht, sondern darum, die Klasse zu sichern. Das haben heute wohl alle gesehen“, sagte Skripnik. Gegen die Hamburger muss Werders Coach auf Kapitän Clemens Fritz (Gelbsperre) verzichten.