Geduld: Nach den Terroranschlägen von Paris ist die Bundesliga zur Normalität zurückgekehrt. Der gesamte 13. Spieltag ist rund um die Stadien ohne Zwischenfälle verlaufen. „Es war wichtig, dass wir wieder Fußball spielen konnten“, sagte Bayerns Thomas Müller.“ Max Kruse vom VfL Wolfsburg fühlte sich in der Pflicht, ein Zeichen zu setzen. „Wir müssen als Vorbilder vorausgehen und versuchen, weiter mutig zu sein und uns davon auch nicht abschrecken zu lassen.“ Die Fans strömten unvermindert zahlreich in die Arenen. „Tore statt Terror“ stand auf den T-Shirts von Zuschauern der Partie 1. FC Köln und FSV Mainz 05. Wegen der verschärften Sicherheitsmaßnahmen mit hoher Polizeipräsenz mussten Hunderttausende Fans intensivere Kontrollen, Auto-Durchsuchungen und lange Wartezeiten beim Einlass hinnehmen. Wie beim HSV begann auch die Partien in Stuttgart und Ingolstadt deshalb mit erheblicher Verspätung. Absehbar ist, dass es auch in Zukunft besondere Maßnahmen geben wird. „Wir müssen immer wieder hinterfragen, wie wir auf die Sicherheit reagieren“, sagte Rainer Koch, DFB-Interimspräsident beim TV-Sender Sport.1


Gnadenlos: Nicht wirklich schön, aber gnadenlos effektiv – mit dem schmucklosen 3:1 des FC Bayern im Topspiel beim FC Schalke konnte Pep Guardiola bestens leben. Zumal sein Team mit 37 Punkten nach 13 Spieltagen einen weiteren Bundesliga-Startrekord aufgestellt hat. „Es war ein großer Sieg für uns“, kommentierte der Coach sichtlich stolz. „Diese Intensität, diese Leidenschaft - für mich ist es eine große Ehre, Trainer von Bayern München und diesen Spielern zu sein“, sagte der Spanier, der allerdings immer noch keinen neuen Vertrag in München unterschrieben hat. Acht Punkte beträgt nun schon der Vorsprung auf den Zweiten aus Dortmund. „Wenn der BVB Punkte verliert, muss man zuschlagen“, meinte Bayern-Star Arjen Robben.


Glücksfall: Rund 1000 Mitglieder von Borussia Dortmund haben ihre Profis trotz der Niederlage beim HSV auf der Jahreshauptversammlung am Sonntag gefeiert. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nutzte die Chance, um sich für die bisherige Arbeit von Trainer Thomas Tuchel zu bedanken. „Deine Entscheidung für Borussia Dortmund war intelligent – aber auch mutig, weil du zum zweiten Mal bei einem Verein das schwere Erbe von Jürgen Klopp antreten musstest. Wir sind stolz, dich und dein Trainerteam bei uns zu haben.“ Vereinspräsident Reinhard Rauball pflichtete bei: „Herr Tuchel, Sie sind ein Glücksfall für den BVB.“ Laut Watzke liegen mittlerweile rund 53 Millionen Euro Festgeld auf den Konten des einzigen börsennotierten deutschen Fußball-Clubs. Bis 2018 soll ein Umsatz von rund 300 Millionen Euro werden. „Der Verein ist wirtschaftlich sehr gut aufgestellt, die sportliche Perspektive ist großartig“, befand Watzke.

Gruselig: Was für eine Schreckensbilanz: In der Kategorie „Schüsse aufs Tor“ endete die Partie zwischen Hertha BSC und der TSG Hoffenheim 0:0. Möglicherweise fehlte beiden Teams im teilweise heftigen Schneegestöber einfach der Durchblick. Dass die Berliner dennoch 1:0 gewannen, lag an einem Eigentor von Eugen Polanski (30.). Die Minimalisten aus der Hauptstadt haben sich damit bereits auf Platz vier vorgearbeitet, bei Hoffenheim hat der Wechsel zu Trainer Huub Stevens noch nichts gebracht. Nach sechs sieglosen Partien in Folge und vier ohne Torerfolg stürzten die Kraichgauer auf den letzten Tabellenplatz.


Getrennt: Die Wege der beiden Aufsteiger FC Ingolstadt und Darmstadt 98 scheinen sich in der Bundesliga langsam aber sicher zu trennen Während sich die Oberbayern durch den 3:1-Erfolg im Aufsteigerduell schon auf Platz acht vorarbeiteten, rutschen die so furios in die Saison gestarteten gestarteten Südhessen stetig dem Tabellenkeller entgegen. Darmstadt kasierte die dritte Niederlagen in den letzten vier Spielen und hat nur noch vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.


Garantie: Zehn Tore in den letzten sieben Spielen: Javier Hernandez ist zu einer „Überlebensgarantie“ für Bayer Leverkusen geworden. Der Mexikaner legte mit zwei Treffern auch die Grundlage zum 3:1-Sieg bei Eintracht Frankfurt, durch den Bayer den Anschluss an die Champions-League-Plätze wahrte. „Er macht die Tore, klar. Aber wenn man sieht, wie er spielt, wie er Räume für andere Spieler schafft: Das ist beeindruckend“, meinte Torwart Bernd Leno. Für zwölf Millionen Euro war „Chicharito“ vor der Saison von Manchester United gekommen, wo er sich nicht durchsetzen konnte. Mit den Toren in Deutschland ist er nun auf der Insel wieder ins Blickfeld gerückt: Der FC Chelsea soll interessiert sein.