Hamburg.

Mindestens sechs Gründe zu klagen hätte Serge Aubin gehabt, denn mit den Festerling-Zwillingen Brett (Abwehr/durchtrennter Nerv im Handgelenk) und Garrett (Sturm/Schambeinentzündung), den Stammtorhütern Sébastien Caron (Bandscheibenvorfall) und Dimitrij Kotschnew (Adduktoren) sowie den Angreifern David Wolf (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Jaroslav Hafenrichter (Bänderriss im Knie) fehlen dem Cheftrainer der Hamburg Freezers aktuell sechs Stammkräfte.

Doch vor den schweren Auswärtsspielen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bei Tabellenführer Adler Mannheim (Fr., 19.30 Uhr) und dem Ligadritten Eisbären Berlin (So., 14.30 Uhr) wollte Aubin von Jammern nichts wissen. „Für uns ist dieses Wochenende ein toller Test, um zu sehen, wie wir mit Rückschlägen wie dem 1:6 in Köln am vergangenen Sonntag umgehen können“, sagte der Frankokanadier – und zog zum Vergleich die vergangene Spielzeit heran. „Da hatten wir das verrückteste Verletzungspech der Vereinsgeschichte, und dennoch sind wir näher zusammengerückt und haben als Einheit unsere Spiele gewonnen.“

Genau das erwartet Aubin nun wieder von seinem Team, dem er gegen die in Über- und Unterzahl DEL-Bestwerte aufweisenden Adler vor allem Disziplin verordnete. „Wir können weder Ausfälle noch Strafen verkraften, alle müssen 60 Minuten an ihre Grenzen gehen“, sagte der Coach. Im Tor setzt er sein Vertrauen in Calvin Heeter, der zuletzt in Köln beim Stand von 0:6 nach zwei Dritteln vom Eis musste. „Cal hatte keine Schuld an den Gegentoren. Er hat die beste Trainingswoche hinter sich, seit er hier ist, und muss nun Verantwortung übernehmen“, sagte Aubin.

Ob man angesichts der Ausfälle noch einmal auf dem Transfermarkt tätig wird, ließ Sportdirektor Stéphane Richer offen. „Wir sondieren den Markt. Viel mehr darf bei uns aber nicht mehr passieren.“