Hamburg. Besorgten Eltern waren die Folgen des Kopfballspiels ihrer kickenden Kinder ein Dorn im Auge. Deshalb klagten sie - mit Erfolg.

Fußball spielt in den Vereinigten Staaten bei erwachsenen Männern nach wie vor eine untergeordnete Rolle, bei Frauen und Kindern kommt Europas Lieblingssport jedoch immer besser an. Für den US-Nachwuchs gibt es jetzt allerdings eine Einschränkung: Kopfbälle sind für Jugendspieler ab sofort verboten.

Anstoß war die Sammelklage einer Elterninitiative in Kalifornien im vergangenen Jahr gegen den Fußball-Weltverband Fifa und die US-Fußballverbände. Ziel war, das Kopfballspiel zu begrenzen, da dieses gerade für junge Spieler gesundheitsgefährdend sei. Jetzt hat der nationale Verband reagiert und ein Kopfballverbot erlassen. Dies gilt für Spieler bis zu elf Jahren, Kicker bis 13 Jahre dürfen außerdem im Training nur noch eingeschränkt köpfen. Auch die Wechselregel wird angepasst: Wenn ein Spieler aufgrund einer Kopfverletzung vom Platz muss, belastet dieser Wechsel nicht das Kontingent. Der betroffene Spieler kann zudem wieder eingewechselt werden.

Widersprüchliche Studien

Wie schädlich Kopfbälle wirklich sind, wird auch in Deutschland immer wieder diskutiert. Die Ergebnisse von wissenschaftlichen Studien sind widersprüchlich. Eine deutsch-amerikanische Studie unter Leitung der Münchner Radiologin Inga Koerte hatte vor zwei Jahren jedoch erstmals Hinweise auf Schädigungen erbracht. „Die strukturellen Veränderungen, die wir bei den Fußballern festgestellt haben, sind denen eines Schädel-Hirn-Traumas ähnlich“, sagte Koerte über die gegenüber Schwimmern großen Unterschiede in den untersuchten Gehirnbereichen.