München.

Die Sommermärchen-Affäre um die Fußballweltmeisterschaft 2006 könnte nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ die Gemeinnützigkeit des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gefährden. Hintergrund ist, dass Staatsanwaltschaft und Steuerfahndung Frankfurt am Main in der Affäre ermitteln. Die Oberfinanz­direktion in Frankfurt teilte der „SZ“ zwar mit, wegen des Steuergeheimnisses könne zu Einzelfällen keine Stellung genommen werden. Ermittlungsergebnisse würden allerdings „stets zum Anlass genommen, einen Fall erneut rechtlich zu beurteilen“.

Die Zeitung zitierte aus der Satzung, dass der Fußballverband „ausschließlich, unmittelbar und selbstlos gemeinnützige Zwecke“ verfolge. Anerkannte Gemeinnützigkeit bedeutet für einen Verband Steuervergünstigungen. Wie die Zeitung weiter erfuhr, gibt es im DFB Sorgen um den Status. Der DFB, der am Montag zu einer außerordentlichen Präsidiumssitzung zusammenkommt, wollte sich dazu am Donnerstag nicht äußern. Insgesamt waren am Dienstag 50 Beamte der Frankfurter Steuerfahndung sowie der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen im Einsatz. Sie hatten Durchsuchungsbeschlüsse für die DFB-Zentrale sowie die Privatwohnungen von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, dessen Vorgänger Theo Zwanziger und des ehemaligen Generalsekretärs Horst R. Schmidt.

Die Behörden gehen wegen einer ungeklärten Zahlung des DFB in Höhe von 6,7 Millionen Euro an die Finanzkommission des Weltverbands Fifa von möglicher schwerer Steuerhinterziehung aus.