Hamburg.

Als am Freitagmittag die Nachrichten aus der medizinischen Abteilung der Hamburg Freezers durchsickerten, da dürfte bei einigen Begleitern des Teams aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) die Hoffnung auf einen Auswärtssieg bei den Grizzlys Wolfsburg gen Nullpunkt gesunken sein. Dimitrij Kotschnew, nach dem Bandscheibenvorfall von Sébastien Caron und der Knieblessur des als Caron-Ersatz verpflichteten Calvin Heeter einziger verbliebener Torhüter von gehobenem DEL-Format, meldete sich mit einer schweren Muskelverhärtung im Adduktorenbereich krank.

Umso erfreulicher war dann, was sich am Freitagabend in der Eisarena Wolfsburg zutrug. Dass die rund 300 mitgereisten Freezers-Fans einen 2:0 (2:0, 0:0, 0:0)-Sieg ihres Teams bejubeln durften, lag auch an Maximilian Franzreb. Der 19-Jährige, der Anfang Februar als erster Spieler aus dem eigenen Nachwuchs einen Profivertrag erhalten hatte und eigentlich in der Oberligamannschaft von Kooperationspartner HSV Spielpraxis sammeln sollte, sorgte mit einer Reihe guter Paraden dafür, dass die Auswahl von Cheftrainer Serge Aubin den zweiten Auswärtssieg der Saison feiern konnte. „Die Jungs haben alles dafür getan, dass ich ohne Gegentor bleiben konnte“, sagte der Matchwinner.

Ihren fünften Saisonerfolg verdienten sich die Hamburger vor allem dank eines überlegen geführten ersten Drittels, in dem zunächst Jonas Liwing auf Zuspiel von Jerome Flaake und danach Phil Dupuis, der einen Schlagschuss von Kevin Schmidt unhaltbar abfälschte, gegen die schwächste Heimmannschaft der DEL trafen. Anschließend verlegten sich die Freezers, die im Schlussdrittel Adam Mitchell (Platzwunde nach Pucktreffer im Gesicht) verloren, auf das Verteidigen des Vorsprungs, was ihnen recht souverän gelang. Am Sonntag (17.45 Uhr, Barclaycard-Arena/Servus TV) können sie gegen den ERC Ingolstadt das erste Sechspunkte-Wochenende der Saison perfekt machen. Heeter, der am Donnerstag bereits wieder individuell trainiert hatte, könnte dann zurückkehren. Reicht es nicht, kann es Franzreb wieder richten.

Tore: 0:1 (12:31) Liwing (Flaake, Madsen), 0:2 (17:25) Dupuis (Schmidt, Müller). Strafminuten: 6/8. Schiedsrichter: Brüggemann/Schütz (Iserlohn/Moers). Zuschauer: 2430.