Leverkusen. Bayer Leverkusen führte bereits mit 2:0, lag dann mit 2:4 hinten - und schaffte am Ende noch ein 4:4 gegen den AS Rom.

Das Wiedersehen mit seinem Herzensverein endete für Rudi Völler mit einem irren Fußball-Krimi. Nach einer 2:0-Führung und einem 2:4-Rückstand jubelte der Sportdirektor von Bayer Leverkusen am Dienstagabend noch über ein dramatisches 4:4 (2:2) gegen den AS Rom. Der Fußball-Bundesligist verteidigte dadurch seinen wichtigen zweiten Tabellenplatz in der Champions-League-Gruppe E.

Javier Hernandez brachte die Werkself am Dienstagabend mit seinen Toren in der 4. (Handelfmeter) und 19. Minute zunächst schnell in Führung. Doch der Verein des deutschen Nationalspielers Antonio Rüdiger schlug durch Tore von Daniele de Rossi (30./38.), Miralem Pjanic (54.) und Iago Falque (73.) zurück. Als niemand mehr damit rechnete, schafften Kevin Kampl (84.) und Admir Mehmedi (86.) doch noch die erneute Wende. In der Nachspielzeit verpasste „Chicharito“ Hernandez sogar noch das mögliche Siegtor.

Bayern verliert, Bayer mit Fußball-Krimi

Wolfsburgs Ricardo Rodriguez im Zweikampf mit Joshua Brenet von PSV Eindhoven
Wolfsburgs Ricardo Rodriguez im Zweikampf mit Joshua Brenet von PSV Eindhoven © REUTERS | FABIAN BIMMER
Die beiden Mannschaften kämpften lange auf Augenhöhe. Hier: Wolfsburgs Gustavo Luiz (links) und Eindhovens Jeffrey Bruma
Die beiden Mannschaften kämpften lange auf Augenhöhe. Hier: Wolfsburgs Gustavo Luiz (links) und Eindhovens Jeffrey Bruma © dpa | Peter Steffen
 Wolfsburgs Naldo (r) und Eindhovens Luuk de Jong kämpfen in der Luft um den Ball
Wolfsburgs Naldo (r) und Eindhovens Luuk de Jong kämpfen in der Luft um den Ball © dpa | Peter Steffen
Mönchengladbach konnte sich in Turin behaupten
Mönchengladbach konnte sich in Turin behaupten © dpa | Stefano Gnech
Die Borussen stehen am d3. Spieltag mit dem Rücken zur Wand. Hier: Mahmoud Dahoud (mitte) kommt zum Schuss
Die Borussen stehen am d3. Spieltag mit dem Rücken zur Wand. Hier: Mahmoud Dahoud (mitte) kommt zum Schuss © dpa | Stefano Gnech
Ibrahim Traore am Ball
Ibrahim Traore am Ball © dpa | Stefano Gnech
Arsenals Per Mertesacker feiert nach dem Abpfiff
Arsenals Per Mertesacker feiert nach dem Abpfiff © REUTERS | Dylan Martinez
Mesut Özil feiert seinen Treffer zum 2:0 gegen den FC Bayern
Mesut Özil feiert seinen Treffer zum 2:0 gegen den FC Bayern © dpa | Andy Rain
Die punktelosen „Gunners“ haben durch eine starke Abwehrleistung den Sieg eingefahren
Die punktelosen „Gunners“ haben durch eine starke Abwehrleistung den Sieg eingefahren © REUTERS | Dylan Martinez
Manuel Neuer war der tragische Held des Abend
Manuel Neuer war der tragische Held des Abend © REUTERS | Dylan Martinez
Erst hielt der Keeper einen unhaltbaren Kopfball von Theo Walcott,..
Erst hielt der Keeper einen unhaltbaren Kopfball von Theo Walcott,.. © REUTERS | Dylan Martinez
dann patzte der Weltmeister bei einem Freistoß und segelte am Ball vorbei
dann patzte der Weltmeister bei einem Freistoß und segelte am Ball vorbei © imago/BPI | imago sportfotodienst
Den Patzer konnte Arsenals Olivier Giroud ausnutzen, der wenige Zeit zuvor für den glücklosen Walcott gekommen war
Den Patzer konnte Arsenals Olivier Giroud ausnutzen, der wenige Zeit zuvor für den glücklosen Walcott gekommen war © dpa | Tobias Hase
Das war die glückliche Führung für die Gastgeber aus London
Das war die glückliche Führung für die Gastgeber aus London © REUTERS | Dylan Martinez
Auf der anderen Seite war Petr Cech ebenfalls mit für den Sieg verantwortlich
Auf der anderen Seite war Petr Cech ebenfalls mit für den Sieg verantwortlich © REUTERS | Tony O'Brien
Nicht so wie Manuel Neuer, der zwar den Schuss von Mesut Özil in der Nachspielzeit hielt – allerdings hinter der Linie
Nicht so wie Manuel Neuer, der zwar den Schuss von Mesut Özil in der Nachspielzeit hielt – allerdings hinter der Linie © REUTERS | Dylan Martinez
Xabi Alonso wird unsanft von den Beinen geholt
Xabi Alonso wird unsanft von den Beinen geholt © imago/BPI | imago sportfotodienst
Theo Walcott bei seinem Kopfball aus fünf Metern, den Neuer gehalten hat
Theo Walcott bei seinem Kopfball aus fünf Metern, den Neuer gehalten hat © imago/BPI | imago sportfotodienst
Theo Walcott hatte viele Chancen, traf aber das Tor nicht
Theo Walcott hatte viele Chancen, traf aber das Tor nicht © imago/Sportimage | imago sportfotodienst
Bayerns Spieler bedanken sich bei den mitgereisten Fans,...
Bayerns Spieler bedanken sich bei den mitgereisten Fans,... © REUTERS | Tony O'Brien
...die die Niederlage erst einmal verkraften müssen
...die die Niederlage erst einmal verkraften müssen © WITTERS | MarcAtkins
Theo Walcott verpasst den Ball
Theo Walcott verpasst den Ball © imago/Sportimage | imago sportfotodienst
Bayern hatte mehr als 70 Prozent Ballbesitz
Bayern hatte mehr als 70 Prozent Ballbesitz © dpa | Tobias Hase
Doch trotz der 21 Torschüsse wollte kein Treffer dabei herausspringen
Doch trotz der 21 Torschüsse wollte kein Treffer dabei herausspringen © REUTERS | Dylan Martinez
Arturo Vidal im Zweikampf mit Hector Bellerin
Arturo Vidal im Zweikampf mit Hector Bellerin © REUTERS | Dylan Martinez
Auch Robert Lewandowski blieb glücklos
Auch Robert Lewandowski blieb glücklos © REUTERS | Dylan Martinez
Costa gefiel erneut mit starken Dribblings auf der linken Seite, allein es half nichts
Costa gefiel erneut mit starken Dribblings auf der linken Seite, allein es half nichts © REUTERS | Dylan Martinez
Ein wahren Fußballkrimi gab es dagegen in Leverkusen
Ein wahren Fußballkrimi gab es dagegen in Leverkusen © imago/Uwe Kraft | imago sportfotodienst
Dort war der AS Rom zu Gast
Dort war der AS Rom zu Gast © imago/MIS | imago sportfotodienst
Das Spiel endete 4:4 nach zahlreichen Traumtoren
Das Spiel endete 4:4 nach zahlreichen Traumtoren © imago/Moritz Müller | imago sportfotodienst
Unter anderem von Kevin Kampl zum zwischenzeitlichen 3:4
Unter anderem von Kevin Kampl zum zwischenzeitlichen 3:4 © imago/osnapix | imago sportfotodienst
Leverkusen ging zunächst mit 2:0 in Führung, dann traf Rom gleich vier Mal. Erst kurz vor Schluss konnte Bayer noch ausgleichen
Leverkusen ging zunächst mit 2:0 in Führung, dann traf Rom gleich vier Mal. Erst kurz vor Schluss konnte Bayer noch ausgleichen © imago/Moritz Müller | imago sportfotodienst
Am Ende ein verdientes Unentschieden
Am Ende ein verdientes Unentschieden © dpa | Federico Gambarini
Das zeigt auch die Freude beim Abpfiff
Das zeigt auch die Freude beim Abpfiff © dpa | Federico Gambarini
Vasilis Torosidis (AS Rom) gegen Hakan Calhanoglu
Vasilis Torosidis (AS Rom) gegen Hakan Calhanoglu © imago/MIS | imago sportfotodienst
Leverkusens Admir Mehmedi sorgte für den Ausgleich
Leverkusens Admir Mehmedi sorgte für den Ausgleich © dpa | Federico Gambarini
Das feierten auch die Teamkammeraden
Das feierten auch die Teamkammeraden © REUTERS | WOLFGANG RATTAY
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„Am Ende können wir sogar noch 5:4 gewinnen. Aber über weite Strecken können wir nicht ganz zufrieden sein mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben“, meinte Torwart Bernd Leno. „Was am Ende passiert ist, kann ich nicht erklären“, haderte dagegen Roma-Verteidiger Rüdiger. „Leverkusen hat weiter nach vorne gespielt und Geduld gezeigt. Nach dem 3:4 waren wir vielleicht etwas geschockt.“

Elfmeter bringt erstes Tor

Bayer hatte gegen den Tabellenzweiten der Serie A schon sehr stürmisch begonnen. Bereits in der ersten Minute vergab Hakan Calhanoglu die erste Chance. Drei Minuten später traf Hernandez dann vom Elfmeterpunkt. Schiedsrichter Viktor Kassai wollte nach einem klaren Handspiel von Vassilis Torosidis zunächst weiterspielen lassen, doch dann entschied sich der Ungar nach Rücksprache mit seinem Assistenten anders.

Dabei war der Bundesligist vor 29 412 Zuschauern ohne Kapitän Lars Bender (Sprunggelenksverletzung) und ohne Torjäger Stefan Kießling (Adduktorenprobleme) in dieses wichtige Spiel gegangen. Verteidiger Ömer Toprak musste deshalb im defensiven Mittelfeld aushelfen.

Völler freute sich trotz der Personalprobleme aber ganz besonders auf diese Partie. Von 1987 bis 1992 spielte er für die „Giallorossi“, 2004 war er für einen Monat sogar Trainer des Vereins. Völler ist bei der Roma noch immer eine Legende.

Kaltschnäuzige Leverkusener

Anders als zuletzt in der Bundesliga bewiesen seine Leverkusener diesmal Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Aus der zweiten Chance machte Hernandez das zweite Tor. Calhanoglu spielte den Neuzugang von Manchester United schön frei, Rüdiger hob schlafmützig das Abseits auf - und Hernandez stand völlig unbedrängt vor dem Tor.

Gegen den krassen Außenseiter BATE Borissow hatten die Römer in der ersten Halbzeit sogar schon mit 0:3 zurückgelegen. Doch diesmal zeigten sie, warum sie in der heimischen Liga bereits 20 Tore in nur acht Spielen erzielt haben. Die Italiener spielten unbeeindruckt nach vorne - und Bayer 04 half dabei kräftig mit. Vor dem Anschlusstreffer zum 1:2 geriet eine Faustabwehr von Torwart Bernd Leno viel zu kurz. Bei seinem Ausgleich stand de Rossi nach einem Freistoß völlig frei.

Danach spielten für lange Zeit nur noch die Gäste. Die Roma war technisch besser, kombinationssicherer und schneller. Nach der Pause blieb der starke Gervinho zunächst noch mit einem Solo hängen (52.). Aber nur zwei Minuten später traf Pjanic per Freistoß.

Leverkusen zeigte noch einmal eine positive Reaktion - im Vergleich zu den Gästen fehlten dem Bundesligisten aber lange Zeit die Ideen und die spielerischen Möglichkeiten. Der eingewechselte Iago Falque schien mit dem 2:4 schon alles klargemacht zu haben. Doch in den letzten Minuten bewies Bayer 04 doch noch einmal eine starke Moral.