Der FC St. Pauli empfängt am kommenden Sonntag den Tabellenführer SC Freiburg, der gegen Fürth hoch gewonnen hat. Bochum verlor.

Der SC Freiburg liegt beim Unternehmen Bundesliga-Rückkehr weiter auf Kurs. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich übernahm ein Spiel vor dem Topspiel gegen den FC St. Pauli (Sonntag, 25.10.) durch ein klares 5:2 (1:0) gegen die SpVgg Greuther Fürth die Tabellenführung vom VfL Bochum. Zudem ist die Mannschaft seit über zwei Monaten ungeschlagen. „Die Tabellenführung ist uninteressant“, sagte Streich bei Sky: „Wichtig ist, dass wir hungrig sind und Präsenz haben“.

Quasi mit dem Halbzeitpfiff gelang Immanuel Höhn (45.) aus abseitsverdächtiger Position der Führungstreffer. Maximilian Philipp (55.) erhöhte mit Glück auf 2:0. Sein Schuss wurde von Fürths Marco Caligiuri unhaltbar abgefälscht.

Der überragende Vincenzo Grifo (60.) zirkelte dann einen Freistoß traumhaft in den rechten oberen Torwinkel und traf gut 80 Sekunden später erneut, hatte den Ball aber zuvor mit der Hand gespielt. „Ich bin so froh, wenn ich der Mannschaft helfen kann und dass auch noch mit Toren belohnt wird“, sagte Grifo.

Der Ex-Freiburger Sebastian Freis verkürzte in der 66. Minute auf 1:4, bevor SC-Torjäger Nils Petersen (74.) sein zehntes Saisontor erzielte. Veton Berisha (88.) sorgte mit dem zweiten Tor der Gäste für den Endstand.

Die Franken haben nach der zweiten happigen Niederlage in Folge den Anschluss an die direkten Aufstiegsplätze verloren. „Ich bin froh, dass wir wieder im Mittelfeld der Tabelle sind, weiter vorn haben wir so nichts verloren“, sagte Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck.

Dabei hatte der Coach nach der jüngsten 0:5-Heimklatsche gegen Bochum einen ansprechenden Beginn seiner Elf gesehen. Die Kreise der Freiburger wurden zunächst geschickt gestört, auch Petersen war erst einmal kaum zu sehen.

Die Breisgauer entwickelten jedoch zunehmend Druck, brauchten aber eine Standardsituation kurz vor der Pause, um den Bann zu brechen. Im zweiten Abschnitt gab es nach einer stürmischen Viertelstunde keinen Zweifel mehr am Erfolg des Favoriten.

Bochum verliert auch die Tabellenspitze

RB Leipzig hat sich im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga mit einem Sieg beim VfL Bochum eindrucksvoll zurückgemeldet. Die ambitionierten Sachsen von Trainer Ralf Rangnick setzten sich nach einem beherzten Auftritt verdient mit 1:0 (1:0) durch und schafften dank des Treffers von Marcel Sabitzer (65.) mit nun 20 Punkten den Sprung auf den dritten Tabellenplatz.

Die Bochumer um Coach Gertjan Verbeek (21 Punkte) verloren am 11. Spieltag hingegen die Tabellenführung an Verfolger SC Freiburg (24), der zeitgleich mühelos mit 5:2 (1:0) gegen die SpVgg Greuther Fürth siegte.

Vor 20.704 Zuschauern in Westfalen erwischten die Leipziger den besseren Start und hatten durch Rückkehrer Emil Forsberg (9.) und Angreifer Davie Selke (21.) die ersten guten Chancen. In der Folge kamen auch die Gastgeber besser in die durchaus ansehnliche Begegnung, konnten die zwischenzeitliche Überlegenheit aber nicht nutzen.

Vor der Länderspielpause klappte das zuletzt noch viel besser, als sich der VfL dank eines 5:0 gegen Fürth wieder an die Tabellenspitze geschoben hatte. Auch RB reiste nach zuletzt sechs Spielen in Serie ohne Niederlage mit Selbstvertrauen an - und hatte in der zweiten Hälfte Glück. Eine leicht misslungene Flanke von Sabitzer landete eher zufällig im Tor und ließ die Gäste jubeln.

Für ein Kuriosum sorgte Schiedsrichter Benjamin Brand (Gerolzhofen), der kurz vor Spielende eine Verletzung am Oberschenkel erlitt. Sein Assistent Steffen Mix (Abtswind) musste einspringen und leitete die Begegnung bis zum Abpfiff in der neunten Minute der Nachspielzeit.

Als beste Akteure beim VfL überzeugten Torhüter Andreas Luthe und Kapitän Patrick Fabian, bei den Leipzigern verdienten sich Forsberg und der eingewechselte Däne Yussuf Poulsen gute Noten.

Duisburg erleidet Dämpfer

Schlusslicht MSV Duisburg hat im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga einen Rückschlag erlitten. Der Aufsteiger unterlag beim 1. FC Heidenheim 0:1 (0:0) und hat nach der achten Saison-Niederlage derzeit vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.

Heidenheim (19) näherte sich hingegen den Aufstiegsplätzen. Der 19 Jahre alte Youngster Tim Skarke (83.) verschlimmerte mit seinem ersten Treffer die Sorgen beim MSV, der seine schwarze Auswärtsserie auch im fünften Anlauf ohne Punktgewinn fortsetzte.

„Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft. Wir haben verdient gewonnen, weil wir bis zum Schluss gearbeitet haben“, sagte Heidenheim-Coach Frank Schmidt bei Sky. Auf Duisburger Seite blieb nur Frust. „Wir haben einmal nicht aufgepasst und wurden bestraft. Wir müssen jetzt weiterkämpfen“, sagte MSV-Angreifer Kingsley Onuegbu.

Vor 12.146 Zuschauern hatten die selbstbewussten Gastgeber vor allem in der Anfangsphase deutliche Vorteile. Der MSV agierte knapp zwei Wochen nach dem ersten Saisonsieg gegen den SC Paderborn (1:0) zunächst nervös und leistete sich viele Ballverluste, Duisburg-Keeper Michael Ratajczak wurde gleich mehrfach geprüft. Heidenheim mangelte es an Effizienz, Andreas Voglsammer (21./24.) vergab die beiden besten Chancen zur Führung.

Erst danach kam Duisburg vermehrt aus der Deckung - und gefährlich vor das gegnerische Tor. Dennis Grote (58.) scheiterte aber im Eins-gegen-Eins an Heidenheims Torhüter Jan Zimmermann. Der MSV witterte seine Chance und Trainer Gino Lettieri brachte Joker Giorgi Chanturia (62.), der Duisburg vor der Länderspielpause zum Sieg gegen Paderborn geschossen hatte. Der Ende September verpflichtete Georgier sorgte in der hitzigen Schlussphase noch einmal für Schwung, doch Skarke sorgte für die Entscheidung zugunsten der Gastgeber.

Beste Akteure der Heidenheimer waren Mathias Wittek und Robert Leipertz, beim MSV überzeugten Kapitän Branimir Bajic und Victor Obinna.