Hamburg.

Wie prekär die Lage beim Volleyballteam Aurubis Hamburg ist, hatten die Präsidenten Horst Lüders und Volker Stuhrmann bereits im Juli in einem Abendblatt-Interview geschildert. Seitdem hat sich nichts zum Guten verändert, so dass die beiden Macher die Pressekonferenz im Hotel 25hours in der HafenCity am Dienstag, auf der vorrangig der Saisonstart in der Frauenbundesliga an diesem Sonnabend (19 Uhr) beim Köpenicker SC in Berlin beworben werden sollte, zu einem erneuten Hilferuf nutzten.

600.000 Euro fehlen im Etat für die kommende Saison, wenn die namensgebende Kupferhütte Aurubis ihr Engagement als wichtigster Geldgeber nach zehn Jahren, wie vor 20 Monaten angekündigt, beendet. Dass es kein Zurück von der Entscheidung der Konzernspitze geben wird, bekräftigte Sprecher Matthias Trott am Dienstag. Und so war außer energisch vorgetragenen Durchhalteparolen wenig Substanzielles dazu zu vernehmen, warum die Hoffnung auf eine Zukunft für die VTA-Frauen berechtigt sein könnte. „Mit weniger als 600.000 Euro Etat ist man nicht konkurrenzfähig, wenn man weiß, dass die Topteams dreimal so viel ausgeben“, sagte Stuhrmann.

Dass die Mannschaft bereit dazu ist, ihren Beitrag in Form von sportlich überzeugenden Auftritten zu leisten, unterstrich die zur neuen Spielführerin bestimmte Niederländerin Karine ­Muijlwijk. „Wir denken noch nicht an die nächste Saison, sondern sind auf das fokussiert, was vor uns liegt. Wir müssen eine gute Saison spielen, um Werbung zu machen“, sagte die 27-Jährige. Cheftrainer Dirk Sauermann ist zuversichtlich, das gemeinsam formulierte Saisonziel, den neunten Rang aus der vergangenen Spielzeit zu übertreffen, erreichen zu können. „Wir sind in der Annahme stabil geblieben, haben aber im Angriff mehr Potenzial. Außerdem verfügt das Team über mehr Erfahrung und über mehr positive Typen, die sich für unsere Ziele einbringen“, sagte er. Neben Muijlwijk zählen Köpenick-Rückkehrerin Saskia Radzuweit und die neue Zuspielerin Denise Imoudu, 19, zum Mannschaftsrat.

Imoudu und deren Nationalmannschaftskollegin Jana Franziska Poll, 27, Außenangreiferin, gelten als Königstransfers des Sommers. „Beide heben uns auf ihren Positionen auf eine neue Qualitätsstufe“, sagte Sauermann. Erstmals vor heimischem Publikum in der CU-Arena können sie das am kommenden Mittwoch (20 Uhr) gegen ihren Exclub Schweriner SC beweisen.