Stefan Effenberg ist Trainer bei Paderborn. Auf den ersten Blick geht der Zweitligist hohes Risiko, doch es ist eine Win-Win-Situation.

Nun wagt es also doch ein Verein und verpflichtet Stefan Effenberg als Trainer. Der „Tiger“, der über Jahre mit einem Engagement bei einem namhaften Bundesligisten spekulierte, ist sich also doch nicht zu schade für die Zweite Liga und übernimmt beim SC Paderborn.

Auf den ersten Blick geht der Zweitligist damit hohes Risiko – doch bei genauerer Betrachtung ist es eine Win-Win-Situation. Beide Seiten können von der sensationellen Personalie profitieren. Denn sportlich kann es für den ambitionierten Bundesliga-Absteiger kaum schlechter laufen. Paderborn steht momentan auf Rang 15 und damit nur knapp über den Abstiegsplätzen. Denselben Platz belegen die Ostwestfalen in der Zuschauertabelle bei einem Schnitt von 11.647 Schaulustigen. Mit dem polarisierenden Effenberg wird der SCP in der Tabelle klettern und zugleich mehr Zuschauer anlocken.

Effenberg hält der Mannschaft den Rücken frei

Dem gebürtigen Hamburger gelingt zugleich der Einstieg ins Trainergeschäft – nach dem er sich schon seit Jahren sehnt. Doch bisher waren Effenbergs Ansprüche an seinen ersten Verein schlichtweg zu hoch. Schalke, Gladbach, HSV – es sollte nach Möglichkeit ein namhafter Erstligist werden. Auch ein Angebot, die U23 der Bayern zu trainieren, schlug der 47-Jährige vor zwei Jahren aus.

Inzwischen hat Effenberg seine Meinung offenbar geändert. Für einen kriselnden Zweitligisten ist er sich plötzlich nicht mehr zu fein. In Paderborn bekommt der oftmals durch sein Privatleben in die Schlagzeilen geratende Effenberg die Möglichkeit, sich im ruhigen Umfeld des Vereins als Trainer zu entwickeln.

Der verunsicherten Mannschaft hält der frühere Bayern-Profi darüber hinaus den Rücken frei. Die Medienlandschaft wird sich fast ausschließlich auf den spektakulären Neuzugang und weniger auf die Spieler stürzen. Paderborn hat somit alle Möglichkeiten, das untere Tabellendrittel zu verlassen.