Hamburg. Starkes 2:0 bei St. Pauli II trotz vier Verletzter. Björn Nadler trifft und geht mit „purem Willen“ voran

Die Emotionen fuhren Achterbahn mit Norderstedts Mittelfeldkünstler Björn Nadler. „Es fühlt sich gigantisch an, hier ein Tor zu machen“, freute sich der Spielgestalter über seinen schönen Kopfballlupfer zum 2:0-Endstand im Derby der Regionalliga Nord bei St. Pauli II (45.). Und fügte hinzu: „Die zweite Halbzeit war das bei mir purer Wille.“

Eigentlich sollte Nadler nach einjähriger Pause wegen einer schweren Sprunggelenksverletzung langsam herangeführt werden. Doch beim Warmmachen verletzte sich Norderstedts Rechtsverteidiger Rene Jozic, Ersatzmann Juri Marxen (Sprunggelenk) passte nach 15, Mittelfeldspieler David Karg (Oberschenkel) nach 28 Minuten. Also kam Nadler früher – und musste eine Stunde durchhalten.

Mit seinem Kampfgeist wurde er zum Symbolbild für das Norderstedter Team, das Jan Lüneburg vor Nadlers Treffer in Front geschossen hatte (39.). Es meistert zurzeit alle Widerstände. Auch als der 19-jährige Kanadier Haris Kevac in der 53. Minute mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausschied, ließ sich die Mannschaft von Trainer Thomas Seeliger nicht beirren. Gegen schwache St. Paulianer erklärte sie den eigenen Strafraum zum Sperrgebiet. Souverän fuhr Norderstedt den Sieg heim, ist nun Vierter. Mit Jozic, Marxen, Karg, Kevac, Marin Mandic, Tim Petersen, Linus Meyer, Deran Toksöz, Marius Browarczyk und Ermir Zekjiri fehlen nun zehn Spieler, davon sieben Stammkräfte. Der Kader geht am Stock.
„Angesichts der Umstände bin ich mit unserem Spiel sehr zufrieden“, sagte Norderstedts Trainer Thomas Seeliger. „Wir können halt nicht regenerieren wie eine Profimannschaft. Vielleicht haben die Verletzungen auch damit zu tun.“ Der pure Norderstedter Wille bleibt also gefragt.