Ausgespielt: Die Nöte von Fifa-Boss Joseph Blatter (Schweiz) und Uefa-Präsident Michel Platini bei der Erklärung der Millionenzahlung des Weltverbandes an den Franzosen scheinen größer zu werden. Nach Informationen der Schweizer „Sonntagszeitung“ muss das Duo über die bekannten Vorwürfe hinaus eine Anklage wegen Bilanzfälschung fürchten. Das Blatt berichtet unter Berufung auf Erkenntnisse der Fifa-Ethikkommission, dass die 2011 an Platini geflossenen zwei Millionen Schweizer Franken nicht in den Fifa-Bilanzen verbucht sind. Sofern Platinis Anspruch auf die Zahlung jedoch rechtens gewesen wäre, hätte der Betrag spätestens 2002 als Rückstellung aufgeführt werden müssen. Weil Platini 2011 als Mitglied des Fifa-Vorstands die Zahlung nicht hätte annehmen dürfen, drohe ihm ebenfalls eine Verfahren wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung.

Unterdessen haben am Wochenende vier Fifa-Topsponsoren aus den USA den sofortigen Rücktritt Blatters gefordert. Der gefällt sich aber weiter in der Rolle des Retters des Weltfußballs. „Herr Blatter widerspricht mit allem Respekt der Haltung und glaubt fest daran, dass ein Abschied aus dem Amt weder im Interesse der Fifa wäre, noch den Reformprozess voranbringen würde und wird daher nicht sein Büro räumen“, hieß es in einer Erklärung der Anwälte des 79 Jahre alten Schweizers. Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte in der vergangenen Woche in Zusammenhang mit Millionen-Beträgen ein Strafverfahren gegen Blatter wegen ungetreuer Geschäftsführung und möglicher Veruntreuung eingeleitet.

Ausnahmespieler: Manchester City feiert Sergio Agüero: Der Argentinier erzielte beim 6:1 im Heimspiel gegen Newcastle United fünf Tore in nur 20 Minuten und wandelte damit auf den Spuren von Robert Lewandowski, dem unlängst beim 5:1 von Bayern München gegen Wolfsburg das selbe Kunststück in neun Minuten gelungen war. Willian (10.) hatte die Blues zunächst in Führung geschossen. Der Mann des Tages war aber Agüero. Mit seinen Toren (42., 49., 50., 60. und 62.) trug sich der 27-Jährige als insgesamt sechster Akteur in die Liste jener Spieler ein, denen in Englands Fußball-Oberhaus fünf Treffer in einem Spiel gelangen. Zudem zog Agüero mit Cristiano Ronaldo und Carlos Tevez gleich, die in ihrer Zeit in der Premier League 84 Tore erzielten.

Ausnahmetrainer: In einem denkwürdigen Sieben-Minuten-Monolog hat José Mourinho nach dem schlechtesten Saisonstart des FC Chelsea seit 37 Jahren ein flammendes Plädoyer in eigener Sache gehalten. Trotzig schloss der 52 Jahre alte Star-Trainer des böse abgestürzten englischen Meisters einen Rücktritt kategorisch aus. „Chelsea kann keinen besseren Manager haben als mich. Wenn der Verein mich entlässt, entlassen sie den besten Trainer, den sie je hatten“, sagte Mourinho nach der noch schmeichelhaften 1:3-Pleite gegen den FC Southampton. Mourinho, dessen Team nach acht Spielen mit mickrigen acht Punkten und 12:17 Toren auf dem 16. Platz dümpelt, stellte den Verein vor die Wahl: Unterstützt mich oder feuert mich.

Ausnahmeergebnis: Ein brillanter Mesut Özil hat Bastian Schweinsteiger beim Gipfeltreffen der Weltmeister zum Nebendarsteller degradiert. Der Regisseur des FC Arsenal führte seine Mannschaft am Sonntag mit einem Tor und einer Vorlage gegen Manchester United zum hochverdienten 3:0-Sieg. Özil (7.) und Alexis Sanchez (6./20.) schossen die Gunners zum höchsten Liga-Sieg gegen United seit 1998 und zugleich auf den zweiten Tabellenplatz, am punktgleichen ewigen Rivalen vorbei (beide 16). Schweinsteiger konnte dem Sturmlauf der Gunners von Kapitän Per Mertesacker zumeist nur hilflos zuschauen, in der 68. Minute vergab er eine Großchance.

Aus: Der FC Liverpool hat seinen Teammanager Brendan Rodgers nach dem 1:1 im Merseyside-Derby beim Stadtrivalen FC Everton entlassen. Die Suche nach einem Nachfolger soll „zügig“ zum Abschluss kommen, Favorit bei den Fans an der Anfield Road ist der ehemalige BVB-Trainer Jürgen Klopp.