Die Abendblatt-Serie für alle, die Hamburg schon ganz gut kennen, aber immer wieder neu oder anders entdecken wollen. Teil 5.

Die Eishallen

Dass die Eishockey-Profis der Hamburg Freezers ihre Heimspiele der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in der Barclaycard-Arena (zuvor O2 World) austragen, ist bekannt. Liebhaber dieses schnellsten Teamsports der Welt können aber auch in drei anderen Eishallen den Kufencracks zuschauen. In der 2008 eröffneten Volksbank-Arena direkt neben der großen Arena trainieren die Freezers praktisch täglich.

Dabei ist der Eintritt ebenso frei wie bei den Heimspielen der HSV Young Freezers, also den talentierten Nachwuchsspielern, die eine Profikarriere anstreben und sich in der Deutschen Nachwuchs-Liga (DNL) mit prominenten Teams wie Mannheim, Düsseldorf, Köln und Berlin messen. Praktisch am anderen Ende der Stadt steht das Eisland Farmsen, das 1978 unter dem profanen Namen Eissporthalle eröffnet wurde. 2000 Zuschauer finden hier Platz.

Die Crocodiles Hamburg tragen hier ihre Heimspiele in der Oberliga, der dritthöchsten deutschen Spielklasse, aus. Höhepunkte sind dabei immer die Lokalderbys gegen den HSV. Dieses Team ist in der weiteren eishockeygerechten Eisanlage Hamburgs beheimatet,der Eisbahn Stellingen. Die ehemals offene Anlage ist seit Jahren durch ein weißes Zeltdach vor Regen und Schnee geschützt, bietet aber den Aktiven und Zuschauern dennoch den Vorteil, frische Luft einatmen zu können.
Volksbank-Arena: Hellgrundweg 50, 22525 Hamburg, Tel.: 040–88 16 31 61, www.volksbank-arena.net. Eisland Farmsen: Berner Heerweg 152, 22159 Hamburg. Tel.: 040 –18 88 90, www.baederland.de/bad/eisland.html. Eisbahn Stellingen: Hagenbeckstraße 124, 22527 Hamburg, Tel.: 040 – 54 31 52, www.eisbahn-stellingen.de.

Victoria-Stadion

Dieses Fußballstadion hat mit seiner Holztribüne den Charme vergangener Jahrzehnte bewahrt. Das Victoria-Stadion an der Hoheluft ist einmal im Jahr die Pilgerstätte für alle Anhänger des Hamburger Amateur- Fußballs, wenn hier im Mai das Finale des Oddset-Pokals ausgetragen wird. Sonst bestreiten dort der Heimverein SC Victoria und die U23-Mannschaft des FC St. Pauli ihre Heimspiele.
Lokstedter Steindamm 87, 22529 Hamburg

Inselparkhalle

Kürzlich haben hier Dirk Nowitzki und Dennis Schröder die Hamburger Basketballanhänger in ihren Bann gezogen, als sie mit der deutschen Nationalmannschaft mit drei Siegen den Supercup gewannen. Die Inselparkhalle im Stadtteil Wilhelmsburg ist nur knapp ein Jahr nach ihrer Eröffnung für den Basketball schon ein Begriff in der Hamburger Sportlandschaft geworden. Die Hamburg Towers bestreiten hier ihre Heimspiele in der Zweiten Bundesliga.

Aber auch das Rollstuhlbasketball-Team der BG Baskets Hamburg empfängt hier seine Gegner in der Bundesliga. Bevor die Inselparkhalle, die in unmittelbarer Nähe der S-Bahn-Station Wilhelmsburg liegt, für den Sport freigegeben wurde, diente sie im Rahmen der Internationalen Gartenschau 2013 als Blumenhalle. Nach dem Umbau zu einer modernen Dreifeld-Sporthalle bietet sie mehr als 3000 Zuschauern Platz.

Zu dem Gebäudekomplex , dessen Bau Mitte 2011 begann, gehört auch ein neues Schwimmbad, das architektonisch, energetisch und wirtschaftlich hochmodern gestaltetet und ausgestattet worden ist. Hier haben Hamburgs Wasserballer ihre neue Heimat, auch ein Länderspiel hat an diesem Ort schon stattgefunden. Im Dezember 2013 besiegte die deutsche Mannschaft im Rahmen des Weltpokals das Team der Slowakei mit 10:9.
Kurt-Emmerich-Platz 10 – 12, 21109 Hamburg, www.iba-hamburg.de/inselparkhalle

CU Arena

Die CU Arena ist Bestandteil des Bildungs- und Gemeinschaftszentrums Süderelbe und wurde im Dezember 2011 eröffnet. Seither tragen die Bundesliga-Volleyballerinnen des VT Aurubis hier ihre Heimspiele aus. Auch Boxkämpfe haben in der CU Arena schon stattgefunden. Rund 2000 Zuschauer passen in die Halle, die in nächster Nähe zum S-Bahnhof Neugraben liegt.

Das erste Heimspiel der neuen Saison werden die VT-Aurubis-Frauen am 21. Oktober (20 Uhr) gegen den Schweriner SC bestreiten. Der ungewöhnliche Name der Halle beruht auf einem Wortspiel. Zum einen ist CU das Zeichen für das chemische Element Kupfer, zum anderen ist es Abkürzung für das englische „See you“.
Am Johannisland 2 – 4, 21147 Hamburg, www.cu-arena.de

Leichtathletikhalle

Jahrzehntelang haben Hamburgs Leichtathleten über ihre schlechten Trainingsbedingungen im Winterhalbjahr und bei ungünstigem Wetter geklagt. Im Zuge der Hamburger Olympiabewerbung 2012 wurde ihr Ruf erhört und die Leichtathletikhalle in Winterhude in unmittelbarer Nachbarschaft zur Sporthalle Hamburg gebaut. Eine Tartanbahn mit überhöhten Kurven, dazu Sprung- und Wurfanlagen bieten seit der Eröffnung im November 2006 alle Möglichkeiten, die auch von Athleten anderer Sportarten genutzt werden, etwa von den Fußball-Profis des FC St. Pauli beim Laktattest.

Die Halle ist von innen und außen aufgrund der großzügigen Glasfronten auch optisch sehr attraktiv. Am 20. September fand hier das Finale der Hamburger Kinder-Olympiade statt, am 21. und 22. November ist hier das zahlreich frequentierte Sportfest des Niendorfer TSV geplant.
Krochmannstraße 55, 22297 HH, www.hhlv.de

Zur Ritze

Eine traditionsreiche Sportstätte der besonderen Art ist der Boxkeller in der Kiezkneipe „Zur Ritze“. Hier, in einem Hinterhoflokal an der Reeperbahn, trainierten schon spätere Champions wie Eckhard Dagge und Dariusz Michalczewski. Ungezählte Plakate von Boxveranstaltungen, außerdem Boxhandschuhe und diverse Trainingsutensilien säumen den Raum, in dessen Mitte seit jeher ein regulärer Boxring steht. Der Keller kann privat gemietet werden.
Reeperbahn 140, Tel.: 319 39 46, www.zur-ritze.com

Wasserpark Allermöhe

Seit 1985 befindet sich in Allermöhe – im Zusammenfluss von Dove Elbe und Gose Elbe – eine 2000 Meter lange Ruder- und Kanustrecke, die internationalen Anforderungen entspricht. 2010 wurde das Regattazentrum erneuert und ausgebaut. 2014 fand hier die Junioren-WM der Ruderer statt. Die Freiwasser-Schwimmer nutzten das Areal im August erneut zu einem internationalen Wettkampf. Am 26./27. September wurden hier die Norddeutschen Ruder-Meisterschaften ausgetragen.
Allermöher Deich 36, 21037 Hamburg, Tel.: 04037 55 10

Curlinghalle

Hier haben die Spieler ihre sportliche Heimat, die im Februar 2014 für ein Novum sorgten. Die fünf besten Curler des CC Hamburg bildeten die erste Mannschaft aus Hamburg, die an Olympischen Winterspielen teilnahm. Sie trainieren und bestreiten ihre Spiele in der vereinseigenen Halle des Curling Clubs Hamburg an der Hagenbeckstraße in Stellingen.

Im Gegensatz zu anderen Curlingvereinen in Deutschland muss sich der CC Hamburg seine Halle mit keinen anderen Eissportarten teilen. Schlittschuhlaufen ist auf dem Eis des „Eckelmann-Jahr-Rink“ auch absolut tabu. Dagegen sind Gäste, die den Curlingsport einmal ausprobieren möchten, beim CC Hamburg willkommen. Auch jetzt werden wieder Schnupperkurse angeboten. Zudem können Privatveranstaltungen mit bis zu 30 Personen gebucht werden.
Hagenbeckstraße 132 A, 22527 Hamburg, Tel.: 040540 16 21, www.curlingclubhamburg.com.

Carsten Harms
Carsten Harms © HA | Klaus Bodig

Der Experte

Seit 1987 verfolgt Carsten Harms als hauptberuflicher Journalist das Sportgeschehen in seiner Heimatstadt Hamburg. Nach mehr als 25 Jahren als Redakteur und Korrespondent in der Hamburg-Redaktion der WELT und WELT am Sonntag ist er seit Ende 2012 für das Hamburger Abendblatt tätig und berichtet hauptsächlich über den FC St. Pauli.

Sein Interesse gilt neben Fußball auch diversen anderen Sportarten, insbesondere Eishockey, Leichtathletik, Rudern, Golf und Baseball. Als Reporter war er 1996 und 2000 bei den Olympischen Sommerspielen und wünscht seiner Heimatstadt, dieses einzigartige Flair 2024 oder 2028 auch zu erleben.