Leverkusen wollte nicht wieder beim FC Barcelona untergehen, sondern verkaufte sich lang teuer. Dann kam die 80. Minute.

FC Barcelona – Bayer Leverkusen 2:1

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Vor dem Spiel: An den schlimmsten Albtraum auf europäischer Bühne wird Rudi Völler dieser Tage fast minütlich erinnert, doch die Geister der Vergangenheit jagen dem Bayer-Sportchef keinen Schrecken mehr ein. Entspannt und gut gelaunt stieg Völler in den Flieger nach Barcelona. An eine erneute Demütigung wie vor dreieinhalb Jahren beim 1:7 verschwendete er keinen Gedanken - und das nicht nur, weil im damals fünffachen Torschützen Lionel Messi (Innenbandverletzung im Knie) das größte Schreckgespenst verletzt fehlen wird.

„Die meisten von damals sind ja nicht mehr dabei. Von daher ist das kein großes Thema. Und außerdem ist es schon sehr lange her“, sagte der 55-Jährige vor dem Duell beim Champions-League-Titelverteidiger am Dienstag (20.45 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de). Trainer Roger Schmidt erklärte, man habe die Schmach vom 7. März 2012 überhaupt nicht thematisiert: „Wir haben das nicht an uns rangelassen. Der Schlüssel liegt darin, sich nicht mit solchen Dingen zu beschäftigen. Das ist ein ganz anderes Spiel, mit anderen Spielern auf beiden Seiten zu einem anderen Zeitpunkt.“ In Barcelona zu spielen sei zwar „so ziemlich das schwierigste Auswärtsspiel, das man haben kann. Aber wir sind hier, um was mitzunehmen.“

Nur vier Spieler, die damals zum Kader gehörten, traten am Montagmorgen noch die erneute Reise nach Katalonien an: Stürmer Stefan Kießling, Kapitän Lars Bender, der damalige Torschütze Karim Bellarabi und Schlussmann Bernd Leno, der im Camp Nou auch auf seinen Dauerrivalen Marc-André ter Stegen im Tor von Barcelona treffen wird.

Doch selbst das Quartett der Verbliebenen kriegt beim Gedanken an die höchste Europapokal-Niederlage Bayers keine weichen Knie mehr. „Man kann unsere Mannschaften nicht miteinander vergleichen“, sagte Bender. Das Selbstvertrauen ist nach dem 4:1-Auftaktsieg gegen BATE Borissow/Weißrussland und zuletzt zwei Siegen ohne Gegentor in der Bundesliga sogar so groß, dass Bayer den Ausfall von Messi bedauert.

Aufstellungen:

Barcelona: 1 ter Stegen - 6 Alves, 3 Pique, 14 Mascherano, 24 Mathieu - 4 Rakitic (ab 72. Roberto), 5 Busquets, 8 Iniesta (ab 60. Alba) - 19 Sandro Ramirez (ab 63. Munir), 9 Suarez, 11 Neymar. - Trainer: Enrique

Leverkusen: 1 Leno - 26 Donati (ab 76. Hilbert), 4 Tah, 5 Papadopoulos, 18 Wendell - 23 Kramer, 8 Lars Bender - 44 Kampl, 10 Calhanoglu, 38 Bellarabi (ab 66. Brandt) - 7 Chicharito (ab 54. Kießling). - Trainer: Schmidt

Schiedsrichter: Martin Atkinson (England)

Zuschauer: 70.000

Tore: 0:1 Papadopoulos (22.), 1:1 Roberto (80.), 2:1 Suarez (82.)