Hamburg. Verdientes 1:0 gegen Titelfavorit SC Victoria sorgt für gute Laune. Kamalow als schüchterner Held

Lars Lüdemann hatte seinen Spaß. „Jungs, sieben Siege in Serie kann man machen, aber beim SC Condor war mal wieder Schluss damit“, brüllte Lüdemann grinsend im Kreis der „Raubvögel“ nach Spielschluss in Anspielung auf den SC Victoria. Es folgte ein gemeinsamer Freudentanz.

Den SC Condor scheint in dieser Saison nichts umhauen zu können. Die erneute Finalniederlage im Pokal (0:2) gegen Barmbek? Längst verarbeitet! Die Kreuzbandrisse von Kristoffer Laban, Cassian Klammer und Nico Weiser? Weggesteckt! Die taktische Flexibilität des Teams? Gewachsen, das Team beherrscht viele Systeme. So enttäuschend die Oberligaison 2014/15 verlief, so stabil wirkt die Mannschaft – in der Rechtsverteidiger Mike Theis und die Innenverteidiger Max Anders und Isaak Hoeling herausragten – jetzt.

Wir haben das taktisch sehr gut gemacht“, lobte Trainer Christian Woike die Umsetzung seines als 4-3-3 gedachten Systems, das zu Beginn zum 4-1-4-1 mutierte. „Und die Chancen aus einem Meter kann Raffael Kamalow offensichtlich“, scherzte er. Kamalow, schon im April im Pokalviertelfinale (4:3 n.V.) gegen Victoria der Held, staubte einen parierten Kopfball von Carlos Flores mit der Picke ab. „Victoria liegt mir wohl“, sagte der schüchterne Held kleinlaut. Topspieler Kamalow ist keiner für die großen Worte. Das passt! Auf ein markiges Saisonziel verzichtete man am Berner Heerweg. „Wir setzen uns Monatsziele. Im August wollten wir 10 Punkte, im September 7. Beides hat geklappt“, so Woike. Nun steht eine Wochenaufgabe auf dem Plan: ein Sieg am Sonntag bei Altona 93 in der 4. Pokalrunde. Lars Lüdemann hat im Spielerkreis dann sicher auch den passenden Kommentar in petto.