Hamburg.

Acht Spiele, acht Niederlagen: Trainer Marc Zippel hat bei Hammonia-Landesligist Nikola Tesla das Handtuch geworfen. Der Ex-Coach des Aufsteigers nach dem 1:2 gegen Schenefeld über seinen Rücktritt, den Abnutzungskampf um die Staffeleinteilung und gebrochene Versprechen.

Hamburger Abendblatt: Ziehen Sie nun die angekündigten Konsequenzen?

Marc Zippel: Verein und Team wussten: Verlieren wir, gehe ich. So kam es leider. Obwohl wir 7:2 hätten gewinnen müssen. Das Team hat für mich gekämpft, es war emotional nach dem Spiel.

Warum schmeißen Sie hin?

Zippel: Wir sind sportlich oft auf Augenhöhe, aber erfolglos. Und die Bedingungen bei Tesla sind nicht landesligatauglich. Kein Physiotherapeut, keine A-Jugend, kein Besprechungsraum, kein Clubheim, kein gutes Flutlicht.

Sollte nicht alles besser werden?

Zippel: Sollte es. Der Verein hat sich bemüht. Aber es hat nicht geklappt, die Versprechungen einzuhalten. Ich habe komplett den Spaß am Fußball verloren.

Wegen der Vereinsführung?

Zippel: Nein. Mich hat das Jahr bei Tesla viel Kraft gekostet. Die Aufholjagd in der Bezirksliga, die fehlende Disziplin einiger Spieler nach dem Aufstieg. Dazu der Abnutzungskampf um den Staffelwechsel in der Vorbereitung.

Das Thema bewegte ganz Hamburg. Würden Sie heute anders handeln?

Zippel: Nein. Es war richtig, Kosova und uns zu trennen. Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Traurig machten mich die vielen gehässigen Kommentare uns gegenüber. Vor allem online. Das hat mir, das hat meinen Spielern wehgetan.

Kann Tesla die Klasse noch halten?

Zippel: Wird schwer. Es steigen ja vier Teams ab. Wenn alle fit und diszipliniert sind, ist es drin. Dienstag wird der neue Trainer vorgestellt. Ihm und den Jungs wünsche ich viel Erfolg. (misch)