Hamburg.

Die Lage für die Schiedsrichter im Hamburger Amateurfußball hat sich erneut massiv verschärft. Sofern das nach den Vorfällen der vergangenen Wochen (Abendblatt berichtete) überhaupt noch möglich war. Schon wieder wurde eine Partie in der Landesliga Hansa abgebrochen. Schiedsrichter Stephan Prado Munoz verwies im Spiel Bergedorf 85 gegen den SV Altengamme sechs Spieler des Feldes. Mit Torben Wamser traf es einen Altengammer (63., Gelb-Rot, wdh. Foulspiel). Fünf Bergedorfer gingen vorzeitig duschen: Djuro Maskaljevic (55., Rot, Nachtreten), Miroslav Baotic (60., Rot, Nachtreten), Illja Juko (63., Rot, Beleidigung), Daniel Schaible (67., Gelb-Rot, wdh. Foulspiel) und Fatih Okur (78., Foul/Handspiel).
Nach dem Platzverweis für Okur kam es laut Altengammes Co-Trainer David Grosse zu chaotischen Szenen: „Wir hätten nach diesem Feldverweis einen Elfmeter gehabt. Es stand 0:0. Ein Offizieller Bergedorfs lief auf den Platz, schoss den Ball vom Elferpunkt und sagte `Wir spielen hier nicht weiter`“. Bergedorfer Spieler, Offizielle und einige Zuschauer sollen sich vor Munoz aufgebaut und ihn angeschrieen haben. Grosse: „Bis auf den letzten Platzverweis waren Munoz` Entscheidungen korrekt. Einige Bergedorfer schützten, andere bedrängten den Schiedsrichter. Letzteres ist beschämend für unseren Amateurfußball. “ Munoz und sein Gespann verließen die Anlage unter Polizeischutz. Mohet Wadhwa, Co-Trainer Bergedorfs, nahm für Bergedorf Stellung: „Der Schiedsrichter zog zu früh die Karten, einige Platzverweise waren falsch. Bei einigen Wenigen kochten die Emotionen hoch, aber dem Schiedsrichter ist nichts passiert. Er wurde von uns in die Kabine begleitet.“