Hamburg. Damen und Herren des Traditionsclubs starten mit neu formierten Teams in die Feldhockey-Bundesliga

Die Amtssprache ist immer noch Pfälzisch, und das wird sich auch nie ändern bei den Hockeyherren des Harvestehuder THC, solange Christoph ihr Cheftrainer ist. Schließlich ist die südwestdeutsche Mundart die einzige Sprache, die der Coach laut eigener Aussage perfekt beherrscht. Ansonsten allerdings muss man nach Konstanten im Lager der Schwarz-Gelben suchen, wenn an diesem Wochenende die Bundesliga-Feldsaison 2015/16 mit Heimspielen gegen den Nürnberger THC (Sa, 14 Uhr) und Uhlenhorst Mülheim (So, 11.30 Uhr, beide Barmbeker Straße) beginnt.

Zehn Akteure, darunter mit dem langjährigen Kapitän Christopher Borchard (Karriereende), dem deutschen Nationalspieler Moritz Polk (zum Uhlenhorster HC), dem schwedischen Internationalen Johan Björkman (HC Rotterdam) und Österreichs Ausnahmekönner Benjamin Stanzl (Oranje Zwart Eindhoven) absolute Leistungsträger, haben den Hallenmeister verlassen. Dazu gekommen sind mit den englischen B-Kader-Nationalspielern George Farrant, Brendan Creed und David Goodfield, dem Neuseeländer Oliver MacIntyre oder dem Waliser Mark Whatling Neulinge, die nicht nur dazu zwingen, das Pfälzische bisweilen durch Englisch zu ersetzen, sondern deren Leistungsstand nicht abschließend zu beurteilen ist. „Wir wissen derzeit nicht, wo wir stehen, deshalb kann ich auch kein konkretes Saisonziel nennen“, sagt Bechmann, der Platz vier und damit das Erreichen der Final-Four-Endrunde allerdings nicht für unrealistisch hält.

Den Abgang Stanzls, der das HTHC-Spiel über Jahre geprägt hatte, will das Team im Kollektiv auffangen. Dank des Zugangs von Felix Mathes aus Nürnberg, der mit den Engländern Creed und Farrant in der Verteidigung bereits blendend harmoniert, kann Welthockeyspieler Tobias Hauke aus der Abwehr auf die Stanzl-Position rücken. „Dennoch werden wir taktisch etwas anders spielen als zuletzt“, sagt Bechmann, „außerdem haben nun Spieler wie Finn Köhler oder Paul Pongs Gelegenheit, sich aus dem Schatten Stanzls herauszuspielen.“

Auch die nur knapp dem Abstieg entronnenen Damen, die gegen den Münchner SC (Sa, 17 Uhr) und Eintracht Braunschweig (So, 14 Uhr) in die Saison starten, haben eine enorme Personalrochade zu verarbeiten. Der wichtigste Neuzugang ist auf der Bank zu finden. Tomasz Laskowski, 41, der sich als Nationalcoach der österreichischen Herren einen Namen gemacht hat und diese auch weiterhin betreut, ist als Nachfolger André Ottens neuer Coach.

Der gebürtige Pole hat seinen Ruf als harter Hund bereits hinlänglich bestätigt, ist von der Einstellung seiner Spielerinnen aber bislang begeistert. „Ich bewundere, dass sie mein hartes Programm annehmen“, sagt er. Sein Ziel hat er klar definiert: „Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben und ab und an einen Großen ärgern. In ein paar Monaten soll man meine Handschrift erkennen können.“

HTHC-Präsident Cito Aufenacker will dem Umbruch die notwendige Zeit geben. Für die anstehende Spielzeit hat er nur einen Wunsch: „Wir wollen viel Spaß haben und so viele Punkte wie möglich feiern“, sagt er.