Der rasante Aufstieg Mönchengladbachs ist bekannt. 2011 rettete sich die Borussia mit einem 1:1 beim HSV am letzten Spieltag gerade noch in die Relegation und schaffte gegen Bochum den Klassenerhalt. Heute holt sich das Team von Lucien Favre mit dem ersten Auftritt in der Champions League beim FC Sevilla die Belohnung für den konstanten Aufbau und starke Leistungen in der Vergangenheit ab.

Den Preis des Erfolgs bezahlt Gladbach allerdings jetzt schon. Wenn mit Max Kruse eine der Stützen von Wolfsburg abgeworben und Christoph Kramer von Leverkusen zurückbeordert wird, reicht das, um die Mannschaftsstatik empfindlich zu stören, wie vier Niederlagen zum Start der Liga beweisen. Die Borussen dürften nur ein (vorerst einmaliger) Farbtupfer in der Königsklasse bleiben – von der K.-o.-Phase an werden die Topclubs wieder unter sich sein. Und erst dann wird es für die Fans wirklich interessant.

Wer heutzutage um den Titel mitspielen will, muss zu den umsatzstärksten Vereinen Europas gehören und 150 bis 200 Millionen Euro Personalkosten stemmen können, das zeigt sich beim Blick auf die Sieger der vergangenen Jahre. Durch das Milliardenspiel – die im Halbfinale gescheiterten Bayern kassierten vergangene Saison 66 Millionen Euro – bildet sich zwangsläufig eine Kaste mit für die meisten Clubs unüberwindbaren Eingangskontrollen. Dass auch in den nationalen Ligen die Hierarchien perspektivisch immer schwerer zu durchbrechen sein werden, ist ebenfalls kaum zu verhindern. Der Fußball wird so vor allem eines: immer berechenbarer.