Timmendorfer Strand.

Nicht länger als nötig im Sand – so hätte an den ersten beiden Tagen der 23. deutschen Meisterschaften im Beachvolleyball auch das Motto für Laura Ludwig, 29, und Partnerin Kira-Katharina Walkenhorst, 24, lauten können. Am Donnerstag hatten die Europameisterinnen vom HSV noch am Vormittag eine Krafteinheit am Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein absolviert, ehe sie in Timmendorfer Strand ohne Balltraining im Ostsee-Sand ihr Auftaktmatch locker in 30 Minuten 2:0 gewannen – noch vor der Eröffnung der Titelkämpfe. Am Freitag bauten die Weltranglisten-Fünften ihre Zwischenbilanz auf 6:0-Sätze bei gerade mal 100 Minuten Gesamtspielzeit aus.

Zunächst gewannen die topgesetzten Ludwig/Walkenhorst gegen Anni Schumacher/Sandra Seyfferth (Dresden) mit 21:17, 21:18, im Viertelfinale am Nachmittag dann 21:12, 21:17 gegen Victoria Bieneck/Julia Großner (Berlin) in nur einer halben Stunde. Mit druckvollen Sprung-Flatteraufschlägen legten die Hamburgerinnen bei frischem Ostwind in beiden Partien die Grundlage für ihren Halbfinaleinzug. „Das haben wir ja auch Hunderte von Stunden geübt“, sagte Weltklasse-Abwehrspielerin Ludwig, die mit ihrer Partnerin auch ohne Sonne die Atmosphäre auf dem mit 4500 Besuchern dreiviertelvollen Centre Court an der Seebrücke genoss. Während Kira Walkenhorst bisher nur 2013 mit Ludwig in Timmendorfer Strand obsiegte, könnte Laura Ludwig mit ihrem sechsten Titel zur Rekordhalterin der deutschen Strandflugballspieler avancieren.

Voraussetzung dafür ist zunächst ein Sieg an diesem Sonnabend (9.45 Uhr) gegen Chantal Laboureur/Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen/Nr.3) und danach im Endspiel ab ca. 12 Uhr gegen den Sieger des anderen Halbfinals Katrin Holtwick/Ilka Semmler (Essen/Nr. 2) – Teresa Mersmann/Isabel Schneider (Leverkusen/Nr.6).

Bei den Männern (Endspiel: Sonntag, 13.15 Uhr, jew. Sky live) ist Ex-Meister Markus Böckermann mit Neu-Partner Lars Flüggen (beide Club an der Alster/Nr.2) nach 2:0-Siegen gegen Rudolf/Wernitz (Berlin/Solingen) und die Hamburger Kollegen Karpa/Thole (VCO/ETV) in die Favoritenrolle gerückt. Ein Grund außer ihren stabilen Leistungen: Die Titelverteidiger Erdmann/Matysik (Berlin) rutschten nach einem 1:2 gegen die Bayern Dollinger/Wickler in die Verliererrunde.