Hamburg. Linker Außenbahnspieler kehrt in die Abwehrkette zurück und trauert seinem Vorgänger nach

Gemeinhin heißt es im Volksmund, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist. So gesehen kommen auf Daniel Buballa einige schwierige Momente zu. Am letzten Tag der Transferperiode verließ Marcel Halstenberg, kongenialer Partner des 25-Jährigen, den FC St. Pauli Richtung RB Leipzig. Seit der vergangenen Rückrunde bildeten Buballa und Halstenberg eine der stärksten linken Flügelzangen der Zweiten Liga. Was bleibt, sind die Erinnerungen an erfolgreiche gemeinsame Zeiten. „Es ist schon ein komisches Gefühl und ein bisschen Wehmut dabei, aber ich gönne es Marcel, wenngleich es nicht so ganz positiv ist, dass er innerhalb der Zweiten Liga gewechselt ist“, sagt Buballa, der seine Position im linken offensiven Mittelfeld aufgeben muss, um wieder das linke Glied der Viererkette zu bilden.

Für den gebürtigen Bergisch-Gladbacher ist es eine Rückkehr auf seine Lieblingsposition. Buballa sieht sich als Linksverteidiger, dort könne er am besten seine Stärken einbringen. „Ich mag es gern, in Zweikämpfe verwickelt zu sein, Bälle zu erobern und dann einen Konter einzuleiten“, sagt Buballa. Dennoch glaubt der ehemalige Aalener, dass es eine gewisse Zeit dauern wird, sich wieder an die neue, alte Position zu gewöhnen. „Wenn man vorne spielt, kann man mehr Risiko gehen. Wenn man dort einen Zweikampf verliert, ist es nicht so schlimm“, sagt Buballa, der das Testspiel an diesem Dienstag (18.30 Uhr, Millerntor) gegen Borussia Dortmund als guten Gradmesser sieht.

Das Duell mit dem Bundesliga-Spitzenreiter will er nutzen, um sich mit seinem neuen Vordermann einzuspielen, der aller Voraussicht nach Neuzugang Jeremy Dudziak sein wird. „Man muss wissen, wie der andere tickt, was man ihm zutrauen kann. Ob er mit seinem Mann zuverlässig mitgeht oder man für ihn mitarbeiten muss. Das muss sich einspielen“, sagt Buballa, der bei St. Pauli der einzige gelernte Innenverteidiger im Kader ist.

Dass er aktuell ohne direkten Konkurrenten ist, nimmt der Defensivspieler gelassen zur Kenntnis. „Ich habe gerne Konkurrenzkampf“, sagt Buballa, der deshalb Halstenberg nachtrauert: „Es ist selten, dass man zwei so gute Linksverteidiger auf diesem Niveau hat. Wenn man einen für eine so hohe Summe gehen lassen kann, ist das eine Luxussituation.“ Er selbst könnte sich einen ähnlichen Karriereweg vorstellen. „Jeder spielt in erster Linie für die Mannschaft, aber auch für sich selbst. Wenn jemand den Sprung schafft, ist es doch gut, wenn sein Wechsel den Verein auch noch finanziell so sehr unterstützt“, sagt Buballa, der bei St. Pauli noch einen Vertrag bis 2017 hat.