Hamburg .

Seinem Ruf als Schreck des Meisters machte Niendorf mit dem 1:0 in Dassendorf erneut alle Ehre. Trainer Ali Farhadi über Kapitän Özden Kocadal, Co-Trainer Fabio Morena und das falsche Image des Vereins.

Hamburger Abendblatt: Dieser Sieg war schon etwas glücklich, oder?

Ali Farhadi: Latte und Pfosten halfen uns. Wir haben jedoch mehr gekämpft als Favorit Dassendorf. Die machen Superarbeit, sind schon als Meister vorprogrammiert. Das motiviert natürlich.

Bei Ihrer jungen Mannschaft ...

Farhadi: ... da hake ich ein. Wir haben mit Kocadal, Kindler, Benn und Yapici erfahrene Leute. Ja, bei uns spielen viele Talente. Aber so jung sind wir nicht.

Welchen Wert hat denn ein Spieler wie Kapitän Özden Kocadal für Sie?

Farhadi: Einen sehr hohen. Er ist kein Laberhannes, tiefgründig, ehrlich, authentisch – und ein Klassespieler.

Wie einst Fabio Morena, mit dem Sie gleichberechtigt das Team führen?

Farhadi: Fabio ist ein Leadertyp. Seine Formulierung war etwas unglücklich. Er hat seinen Verantwortungsbereich. Aber am Ende des Tages entscheide ich.

Wie wirkt Morena auf Sie?

Fahrhadi: Menschlich top, fachlich sehr akribisch. Manchmal muss ich ihn einfangen, wenn er jeden Spielzug kommentiert. Das geht vielen Trainern anfangs so. Irgendwann lernt man: Die Spieler wollen nicht alles kommentiert bekommen. Das nervt sie. Ein Trainer ist mehr Ratschlaggeber an der Linie.

Holen Sie sich Ratschläge?

Farhadi: Klar. Niendorf ist ein interessanter Verein. Top gemanagt, alle stehen zusammen. Es macht Riesenspaß.

Niendorfs Image lautet: Graue Maus ...

Fahrhadi: (lacht) Den Ruf haben wir uns hart erarbeitet, er ist aber falsch. Hier wird guter Fußball gespielt. Wir kämpfen hart dafür, dass das so bleibt. Aus der grauen Maus soll in Zukunft auch in der Öffentlichkeit eine interessante graue Maus werden. (misch)