Hamburg. Hamburger Tennisass komplettiert in New York seine Grand-Slam-Liste. Auch Zverev ist qualifiziert. Scharapowa sagt dagegen ab.

Die Bedeutung des anstehenden Tennisturniers ist Carina Witthöft erst am vergangenen Freitag deutlich geworden. Weil sie bei den French Open in Paris und den All England Championships in Wimbledon dank ihrer Weltranglistenposition locker ins Hauptfeld eingezogen war, hatte die Hamburgerin vor den US Open, die an diesem Montag in New York beginnen, keinerlei Gedanken an die Qualifikation verschwendet. Als aktuelle Nummer 49 des weltweiten Rankings startet die 20-Jährige beim letzten Grand-Slam-Turnier der Saison 2015.

Dass sie bei ihrer Hauptfeldpremiere im „Big Apple“ allerdings nicht nur ihre Grand-Slam-Liste komplettiert, sondern auch erstmals innerhalb eines Kalenderjahrs bei allen vier Major-Turnieren aufschlägt, wurde ihr erst im Gespräch mit dem Abendblatt bewusst. „Das ist ja tatsächlich ein Meilenstein für mich. Ich hatte meine Qualifikation schon als selbstverständlich wahrgenommen, aber natürlich ist es etwas Besonderes, das geschafft zu haben“, sagt sie.

„Ich werde ernst genommen auf der Tour“

Witthöfts Selbstverständnis speist sich aus der Tatsache, dass sie den Respekt wahrnimmt, den ihr die Konkurrenz mittlerweile entgegenbringt. „Ich merke an der Tatsache, welche Spielerinnen mit mir trainieren wollen, dass ich ernst genommen werde auf der Tour“, sagt sie. Um sich optimal auf die US Open vorzubereiten, spielte sie erstmals die gesamte US-Hartplatztour, trat in Stanford, Toronto, Cincinnati und New Haven an. Obwohl der Erfolg überschaubar blieb – in Toronto stand sie im Achtelfinale, in Stanford war in Runde eins Endstation, in Cincinnati und New Haven überstand sie die Qualifikation nicht – ist die gebürtige Wentorferin, die in Nordamerika von ihrem Freund und Athletikcoach Philipp Lang begleitet wird, zuversichtlich. „Ich konnte viele Dinge trainieren und hatte wichtige Matchpraxis, um mich auf den Hartplatz einzustellen“, sagt sie.

In Runde eins muss Witthöft am Dienstag Wimbledonfinalistin Garbine Muguruza aus dem Weg räumen. Beim bislang einzigen Duell 2013 in der Qualifikation zum Stuttgarter Porsche-Cup siegte die Spanierin 6:2, 6:4. „Ich weiß, dass es hart wird, weil sie sehr gut spielt und voll auf jeden Ball draufgeht. Aber ich gehe positiv und mit viel Selbstvertrauen in das Match“, sagt sie. Gleiches gilt für den einzigen Hamburger Starter. Toptalent Alexander Zverev, 18, gewann das Qualifikationsfinale 7:6 (7:4), 7:5 gegen Ivan Dodig (Kroatien) und trifft am Dienstag zum Auftakt auf die deutsche Nummer eins Philipp Kohlschreiber (Augsburg).

Scharapowa sagt verletzt ab

Unterdessen hat Maria Scharapowa ihre Teilnahme am letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres aufgrund einer Beinverletzung abgesagt. „Leider bin ich nicht in der Lage teilzunehmen“, schrieb die 28-jährige Russin bei Facebook: „Ich habe alles getan, um rechtzeitig fit zu werden, aber die Zeit hat einfach nicht gereicht.“

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Die Weltranglistendritte plagt sich schon länger mit einer Beinverletzung herum und hatte seit ihrer Halbfinal-Niederlage in Wimbledon gegen Serena Williams kein Match bestritten.

„Ich werde in ein paar Wochen zurückkehren und freue mich darauf, das Jahr gesund und glücklich zu beenden“, sagte Scharapowa. In Flushing Meadows (bis 13. September) hatte die an drei gesetzte Scharapowa auf ihr Comeback gehofft. Ihre Landsfrau Daria Kasatkina wird ihren Platz im Tableau einnehmen.

Mit Material von sid