Projekt: Diesmal gab es keinen Sauerkraut-Vergleich. Bastian Schweinsteiger hat bei seinem zweiten 30-Minuten-Einsatz für Manchester United einen deutlichen Formanstieg erkennen lassen und kann auf ein Startelf-Debüt schon am Dienstag im Playoff-Hinspiel zur Champions League gegen den FC Brügge hoffen. „Für mich waren die 30 Minuten gegen Aston Villa sehr wichtig. So kann ich Schritt für Schritt die 100 Prozent erreichen“, sagte Schweinsteiger nach dem 1:0-Sieg des englischen Rekordmeisters in Birmingham. „Schweinsteiger ist noch nicht fit. Aber er zeigte in der halben Stunde, warum Louis van Gaal so scharf auf seine Verpflichtung war“, schrieb die „Manchester Evening News“. Schweinsteiger brachte tatsächlich mehr Struktur ins Spiel der Red Devils, verteilte klug die Bälle und führte Regie. Auch außerhalb des Platzes scheint sich der Routinier wohl zu fühlen. „Es gibt nette Restaurants und auch schönes Wetter. Das war die größte Überraschung“, sagte Schweinsteiger.

Premiere: Lukas Podolski ließ sich von seinen Mitspielern feiern. Der deutsche Nationalspieler rettete seinem neuen Club Galatasaray Istanbul mit einem Klasse-Kopfballtor neun Minuten vor dem Abpfiff einen Punkten zum Auftakt der türkischen Süper Lig. „Leider nur 1 Punkt! Aber glücklich über mein erstes Tor im ersten Spiel...“, schrieb Podolski bei Facebook. 2:2 hieß es nach 0:2-Rückstand bei Sivasspor. „Gut, dass es Poldi gibt“, stellte die türkische Sportzeitung „fotomac“ fest und lobte den 30 Jahre alten Neuzugang in den höchsten Tönen für sein „exquisites“ Tor zum Ausgleich. Gründe, diesen Treffer zu feiern, hatte der Rheinländer genug. Es war erst sein zweiter Treffer in einem Meisterschaftsspiel in diesem Jahr. Bei seinem Ausleih-Intermezzo für Inter Mailand traf er nur am 28. April zum 2:1-Sieg in Udinese. Eine Woche nach dem Gewinn des türkischen Supercups dürfte sich nun auch die Sportzeitung „AMK“ bestätigt fühlen: Sie hatte Podolski bereits als „wichtigsten Transfer der Saison der Gelb-Roten“ herausgestrichen.

Premier League: Robert Huth steht mit Leicester City überraschend in der Spitzengruppe der ersten englischen Liga. Der deutsche Abwehrspieler erkämpfte mit den Foxes am zweiten Spieltag ein 2:1 bei West Ham United. Leicester bleibt damit vor Manchester United und liegt punktgleich mit Spitzenreiter Manchester City auf Platz zwei – auch dank Shinji Okazaki. Der vom FSV Mainz 05 verpflichtete Japaner erzielte in der 27. Minute das 1:0 für City, das ohne Christian Fuchs (ehemals Schalke 04) antrat. Xherdan Shaqiri kam beim 2:2 seines neuen Clubs Stoke City bei Tottenham Hotspur nicht zum Einsatz, auch Philipp Wollscheid saß auf der Bank. Stokes Tore erzielten alte Bekannte: der Ex-Bremer Marko Arnautovic (78.) und Mame Diouf (83.), früher Hannover 96.

Problem: In der Auseinandersetzung zwischen Noch-Fifa-Chef Joseph Blatter und seinem möglichen Nachfolger Michel Platini hat die Uefa die Ethikkommission des Weltverbandes eingeschaltet. Der europäische Verband will prüfen lassen, ob ein kritischer Artikel über Platini aus dem Büro von Blatter und eventuell sogar in dessen Auftrag verfasst wurde. „Wir haben in der Tat die Fifa beauftragt, die Herkunft dieses Artikels zu untersuchen, weil wir durch die Berichte über eine mögliche Verleumdungskampagne gegen den Präsident besorgt sind“, sagte ein Uefa-Sprecher und bestätigte damit einen Bericht der „Welt am Sonntag“.