Frankfurt/Main. VfL Osnabrück akzeptiert das Urteil. In der zweiten Runde trifft Wolfsburg auf Bayern München

Nach dem Eklat von der Bremer Brücke hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den Zweitligisten RB Leipzig zum Sieger des abgebrochenen DFB-Pokalspiels beim VfL Osnabrück erklärt. Das Gremium wertete die wegen eines Feuerzeugwurfs auf Schiedsrichter Martin Petersen in der 71. Minute abgebrochene Erstrundenpartie am Freitag erwartungsgemäß mit 2:0 für die Sachsen. Leipzig steht damit in der 2. Runde des Pokals.

„Gemäß der für alle Vereine geltenden Rechts- und Verfahrensordnung des DFB ist das Spiel für den VfL Osnabrück mit 0:2 als verloren zu werten, da der Verein für seine Zuschauer verantwortlich ist und ihm das Verschulden der Zuschauer zuzurechnen ist“, erläuterte Hans E. Lorenz, Vorsitzender des DFB-Sportgerichts, das Urteil.

Das trifft den Drittligisten besonders hart, hatte Osnabrück zum Zeitpunkt des Abbruchs am Montagabend doch mit 1:0 in Führung gelegen. Nach eingehender Prüfung des Urteils akzeptierten die Niedersachsen am Nachmittag das Aus. „Für uns war es wichtig, sportliches Fair Play zu demonstrieren. Die Vereine, die noch im Pokalwettbewerb dabei sind, sollen Planungssicherheit haben“, begründete Vereinschef Hermann Queckenstedt den Verzicht auf einen Einspruch. Er appellierte zugleich an alle VfL-Fans, aktiv an der Feststellung des noch nicht ermittelten Täters mitzuwirken. „Wir müssen uns jetzt auf die Begrenzung des Schadens und des Imageverlustes konzentrieren.“ Der Club setzte zudem 5000 Euro Belohnung für Hinweise aus, die zur Ergreifung des Täters führen.

Damit konnte die Auslosung der zweiten Pokalrunde wie geplant am Freitagabend über die Bühne gehen. Die Berufungschancen wären ohnehin sehr gering gewesen, denn die erfolgte Spielumwertung ist laut DFB-Richter Lorenz alternativlos vorgeschrieben. „Ein Wiederholungsspiel oder ein Nachspielen der letzten 20 Minuten ist daher nicht möglich“, sagte er.

„Das durch das DFB-Sportgericht gefällte Urteil akzeptieren wir“, erklärte auch Leipzigs Vorstandsvorsitzender Oliver Mintzlaff. Die Sachsen hatten in ihrer schriftlichen Stellungnahme angeboten, noch einmal in Osnabrück anzutreten. „Wir haben uns mit Nachdruck für ein Wiederholungsspiel eingesetzt, denn es war unser Ziel, sportlich in die nächste Runde einzuziehen“, bekräftigte Mintzlaff.

Dem VfL Osnabrück, der nach mehreren Verfehlungen seiner Fans derzeit ohnehin auf Bewährung spielt, drohen weitere Sanktionen. Darüber wird das DFB-Sportgericht nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss gesondert zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.

DFB-Pokal, Auslosung 2. Runde (27./28. Oktober): Viktoria Köln – Leverkusen, Aue – Eintr. Frankfurt, Unterhaching – Leipzig, Reutlingen – Braunschweig, Jena – Stuttgart, Sandhausen – Heidenheim, FSV Frankfurt – Hertha BSC, Nürnberg – Düsseldorf, Freiburg – Augsburg, Schalke – Mönchengladbach, Dortmund – Paderborn, Mainz – 1860 München, Darmstadt – Hannover, Wolfsburg – Bayern München, Bremen – Köln, Bochum – Kaiserslautern.