Palma de Mallorca. Nationalteam gewinnt Tests gegen Tschechien. Schwacher Vorverkauf für Supercup in Wilhelmsburg

Nach der Landung auf der Ferieninsel Mallorca durften sich Deutschlands Basketballer für 24 Stunden wie im Urlaub fühlen. Vor der für heute geplanten Ankunft von Superstar Dirk Nowitzki, 37, im EM-Trainingslager gab Bundestrainer Chris Fleming seiner Mannschaft einen Tag frei, ehe es in die letzte Vorbereitungsphase auf die Europameisterschaftsendrunde (5.–20. September) geht. „Wir müssen auf einen Stand kommen, wo alle auf der gleichen Ebene spielen. Das wird die große Herausforderung in den kommenden Tagen werden“, umriss Fleming die Aufgabe.

Noch ohne Nowitzki holte sich das Nationalteam mit zwei Siegen gegen EM-Teilnehmer Tschechien am Freitag (68:61) und Sonnabend (75:68) in Wetzlar weiteres Selbstvertrauen. NBA-Profi Dennis Schröder, 21, schlüpfte dabei gleich in die Chefrolle und avancierte mit 17 und 18 Punkten jeweils zum besten Werfer. „Dennis hat die Mannschaft nicht nur auf dem Parkett sehr gut geführt, sondern auch von der Bank aus“, lobte Fleming.

Und doch war der große Blonde von den Dallas Mavericks schon in aller Munde. Auch bei seinen Mitspielern. „Wir freuen uns natürlich alle darauf, dass Dirk jetzt dazustößt. Ich hatte ja schon bei der EM in Litauen vor vier Jahren die Ehre, mit ihm zusammenspielen zu dürfen. Es ist natürlich eine tolle Sache, dass er jetzt wieder dabei ist. Jetzt gilt es, ihn so schnell wie möglich zu integrieren, was menschlich kein Problem sein wird, weil er einfach ein super Typ ist“, sagte Spanien-Legionär Robin Benzing über Nowitzki.

Nicht nur Fleming bekam eine Vorahnung von dem erwarteten Hype um seinen Starspieler und mahnte: „Ich begrüße es selbstverständlich, Dirk in der Mannschaft zu haben. Aber in jedem Interview drehen sich 70 Prozent der Fragen um Dirk. Gerade wenn wir über einen Generationswechsel reden, sollte man nicht vergessen, dass wir im September ohne die anderen Jungs nirgendwohin gehen. Das hat nichts mit Dirk zu tun, aber ich fände es schön, wenn es um die Truppe insgesamt ginge.“ Klar ist: Als Alleinkämpfer wird Nowitzki nichts ausrichten können. „Wir müssen uns jetzt als Team finden und auf einen gemeinsamen Basketball-Nenner kommen“, fordert Tibor Pleiß, der dritte NBA-Profi.

Angesichts der starken Konkurrenz aus Island, Spanien, Italien, Serbien und der Türkei sprach Nowitzki in der „Welt am Sonntag“ von einer Monstergruppe, in der Platz vier fast schon zu wenig sein könnte: „Minimalziel muss erst mal sein weiterzukommen, aber wenn du Vierter wirst, kannst du davon ausgehen, dass du gegen Frankreich in Frankreich vor 40.000 Leuten spielst. Das wäre nicht optimal.“

Zur EM-Vorbereitung gehört auch der Supercup vom 21. bis 23. August in der Wilhelmsburger Inselparkhalle. Für das Viernationenturnier mit den EM-Teilnehmern Türkei, Polen und Lettland sind bislang erst 1000 Karten verkauft, 3401 Zuschauer finden nach dem Umbau in der Arena Platz.