Kasan.

Die erste WM-Einzelmedaille für eine deutsche Schwimmerin seit sechs Jahren war zum Greifen nahe - doch auf der Schlussbahn brach Franziska Hentke plötzlich ein. „Ich bin zu schnell angegangen. Das hat hintenraus Körner gekostet“, sagte die Magdeburgerin nach ihrem undankbaren vierten Platz im Finale in Kasan über 200 m Schmetterling. Nur 0,27 Sekunden fehlten der 26-Jährigen (2:06,78), die mit der weltbesten Zeit der Saison nach Kasan gereist und als Mitfavoritin gehandelt worden war, auf den Bronzerang. Doch die WM-Dritte auf der Kurzbahn tröstete sich selbst: „In den letzten Jahren habe ich einen riesengroßen Schritt gemacht. Dass am Ende drei Zehntel gefehlt haben, ist Schicksal.“ Der Europameister Marco Koch präsentierte sich dagegen als Halbfinal-Zweiter über 200 Meter Brust in Top-Verfassung und zählt zu den Goldkandidaten für diesen Freitag.

Seine erste Medaille hat US-Star Ryan Lochte in Kasan gewonnen und damit den 16. Weltmeistertitel seiner Karriere. Der fünfmalige Olympiasieger siegte auf seiner Weltrekordstrecke über 200 m Lagen in 1:55,81 Minuten vor dem Brasilianer Thiago Pereira und dem Chinesen Wang Shun. Lochte ist damit der erste Mann, der sechsmal in Folge auf derselben WM-Strecke aufs Podest schwamm. Über 200 m Freistil hatte sich der 31-Jährige hinter Paul Biedermann mit Rang vier begnügen müssen.