Yokohama. Beachvolleyball-Duo des HSV gewinnt Grand-Slam-Turnier im japanischen Yokohama

Kurz streckte Laura Ludwig mit noch ernstem Gesicht die Zeigefinger zum Jubeln nach oben, dann brachen die Emotionen aus ihr heraus. „Wir wollten den Sieg unbedingt. Sie hatten schon einige Medaillen, jetzt waren wir mal dran“, meinte die fünfmalige deutsche Meisterin nach ihrem zweiten Grand-Slam-Sieg auf der Welttour der Beachvolleyballer.

Im Finale von Yokohama (Japan) besiegte Ludwig, 29, mit Kira Walkenhorst, 24, die brasilianischen Weltmeisterinnen Agatha/Barbara überraschend deutlich mit 2:0 (21:14, 21:17) -Sätzen. Der Lohn für das HSV-Duo: 57.000 Dollar (52.000 Euro), 800 Punkte für die Weltrangliste, die Rückkehr in die Top Ten und Rang zwei in der deutschen Olympia-Qualifikation hinter den Stuttgarterinnen Karla Borger und Britta Büthe. Nur zwei Teams qualifizieren sich für die Sommerspiele im nächsten Jahr in Rio. Das letzte Qualifikationsturnier findet wahrscheinlich Mitte Juni 2016 in Hamburg statt.

Auf dem Weg zum zweiten gemeinsamen Triumph auf der World Tour hatten Ludwig/Walkenhorst auch die topgesetzten Brasilianerinnen Larissa/Talita bezwungen. Bei der WM Anfang Juli in den Niederlanden hatte Olympiagastgeber Brasilien bei den Frauen noch alle drei Medaillen gewonnen.

„Ich bin so froh, dass ich mit Laura spiele, sie ist einfach megagut“, sagte Blockspezialistin Walkenhorst sichtlich berührt. Die gebürtige Essenerin hat wegen einer Viruserkrankung (Pfeiffersches Drüsenfieber) eine lange Leidenszeit hinter sich, nachdem sie im Mai 2015 in Shanghai mit Ludwig als erstes deutsches Damen-Duo überhaupt ein Grand-Slam-Turnier gewonnen hatte. Zuletzt hatte Ende April eine Meniskusoperation ihren Einstieg in die Saison ein weites Mal verzögert. Sogar ein mögliches Ende ihrer Karriere war Walkenhorst im Vorjahr durch den Kopf gespukt: „Ich konnte damals ja kaum einen Schritt schnell laufen.“

Nach 17. Plätzen in Moskau, Porec und bei der WM, Rang fünf in Gstaad und Platz vier in Stavanger haben sich die Qualen und Anstrengungen nun in Japan wieder hundertprozentig ausgezahlt. „Wir müssen einfach härter und konsequenter arbeiten als die anderen, um unsere Ziele zu erreichen“, sagte Ludwig. Direkt aus Yokohama geht es nun zur EM ins österreichische Klagenfurt, wo von Dienstag an je vier deutsche Damen- und Männerteams mit um die Medaillen spielen. Im Vorjahr hatten Ludwig/Walkenhorst bei der EM auf Sardinien Bronze gewonnen. Es war das letzte Turnier der beiden im vergangenen Jahr.