bielefeld. Beim 0:2 im Testspiel gegen Bielefeld offenbart der HSV Schwächen in Offensive wie Defensive

Die Stimmung auf der Bielefelder Alm hätte am Sonnabendnachmittag kaum besser sein können: Die Sonne strahlte, und auf den gut gefüllten Rängen machten sich HSV- und die seit eh und je befreundeten Arminia-Anhänger einen Spaß daraus, auch die Gegnermannschaft gemeinsam anzufeuern. „Arminia“, riefen die HSV-Fans, „Bielefeld“, antworteten die Gastgeber. Aus Hamburger Sicht störte bei diesem Freundschaftsspiel zum Auftakt des zweiten Trainingslagers eigentlich nur eins: das Spiel.

„Wir haben relativ wenig Mittel gehabt – besonders in der zweiten Halbzeit“, gab HSV-Trainer Bruno Labbadia nach der ernüchternden 0:2-Niederlage bei dem Zweitligaaufsteiger zu. „Ich habe aber auch nicht mehr erwartet, denn ich habe eine realistische Einschätzung. Der Trainingszustand ist einfach zu unterschiedlich.“ So starten die gut gerüsteten Bielefelder bereits am Sonnabend am Millerntor gegen den FC St. Pauli in die neue Saison, während der HSV noch drei Wochen bis zu seinem ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal gegen Jena hat.

Und dass in diesen drei Wochen noch jede Menge Arbeit auf Labbadia zukommt, das wurde in Bielefeld überdeutlich. Denn auch im neuen 4-3-3-System mit drei Stürmern (Jacques Zoua, Pierre-Michel Lasogga und Ivica Olic) konnten sich die Hamburger kaum eigene Torchancen herausspielen. Die größte Möglichkeit vergab Neuzugang Gotoku Sakai nach einer guten halben Stunde kläglich.

Anders als in der Vorsaison, als vor allem die Offensive eine Großbaustelle blieb, konnte in Bielefeld aber auch die Defensive nicht überzeugen. Vor dem 0:1 durch Fabian Klos wurde Gideon Jung von Torwartdebütant Andreas Hirzel („Das war mein Fehler“) überrascht (42.). Das 0:2 durch Brian Behrendt (80.) legte Petr Jiracek auf.

Ob die Schwächen im Trainingslager behoben werden, dürfte man bereits am Freitag überprüfen können. Dann spielt der HSV zum Abschluss des Trainingslagers gegen Hessen Kassel. Albin Ekdal (siehe oben) soll sein Debüt feiern, auch U21-Rückkehrer Kerem Demirbay ist dann dabei. Und anders als gegen Bielefeld ist die Partie gegen Kassel nicht als Freundschaftsspiel deklariert. Sondern als Testspiel. Und das will man gewinnen.

HSV: Hirzel – Sakai (46. Diekmeier), Djourou (46. Cléber), Spahic, Ostrzolek (46. Marcos) – Arslan (46. Gouaida), Jung, Holtby (46. Jiracek) – Zoua (46. Stieber), Lasogga, Olic.Tore: 1:0 Klos (42.), 2:0 Behrendt (80.).