Hamburg. Die Präsidentin des internationalen Triathlonverbandes traut der Hansestadt Olympische Spiele zu

Wenn Marisol Casado an diesem Montag am Hamburger Flughafen die Maschine in ihre Heimat Madrid besteigt, tut sie dies mit positiven Eindrücken. Die Präsidentin der Internationalen Triathlon-Union (ITU) stellte den Verantwortlichen des Hamburg-Triathlons ein vorzügliches Zeugnis aus. Die Begeisterung bei dem Topevent steige von Jahr zu Jahr, erklärte die 59-Jährige. „Hamburg ist ein Vorbild für andere Standorte der Weltserie. Die Stimmung an der Strecke ist fantastisch, alles findet im Stadtzen­trum statt, das Verhalten der Zuschauer ist sehr fair und vorbildlich. Das beeindruckt mich“, sagte die Spanierin, die keinen Hehl daraus macht, dass sie der Hansestadt zutraut, die Olympischen Spiele 2024 oder 2028 ausrichten zu können.

In den vergangenen Tagen machte sich Casado erneut ein Bild von der Hansestadt, schließlich ist sie nicht nur Präsidentin des Weltverbandes, sie ist seit 2010 auch Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Bereits in den vergangenen Jahren zog es sie zum Triathlon und zur Fußball-WM 2006 immer wieder nach Hamburg. Am Sonnabend tauschte sie sich mit der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank auch über das Projekt Olympia in Hamburg aus, ließ sich die Pläne der Stadt noch einmal erläutern. Es war ein Gespräch, das Eindruck hinterlassen hat.

„Das Konzept ist wirklich sehr interessant. Für mich ist die Größe der Stadt mit 1,8 Millionen Einwohnern ein großer Pluspunkt. Die Wege sind kurz. Vieles, wie der Umbau eines hafennahen Stadtteils, ähnelt dem Plan von Barcelona 1992. Das gefällt mir“, sagte Casado, die aber immer wieder mit ihrem charmanten Akzent betonte, dass all das nur ihre ganz private Meinung sei.

Sie erwarte ohnehin einen großen internationalen Kampf um die Spiele. Klar positionieren will und darf sich das IOC-Mitglied nicht. Casado präsentierte sich als perfekte Diplomatin: „Jede Stadt, die sich bewirbt, hat ihren Charme, ihre Identität. Paris ist Paris, Rom ist Rom, Auch Budapest hat viel zu bieten“, sagte Casado, die sich aber selbst mit dem Hamburger Schmuddelwetter angefreundet hat. „In Madrid sind knapp 40 Grad. Das ist mir zu viel. Vielleicht schicke ich euch einfach 20 Grad. Dann sind wir alle glücklich“, scherzte die Spanierin und verbrachte noch einen entspannten Abend in Hamburg.