Valence.

Mit einer dicken Wunde unterhalb des Knies kletterte André Greipel erneut auf das große Podium der Tour de France. Weder von den Sturzverletzungen vom Vortag noch von Schaltproblemen im Finale hatte sich das Kraftpaket aus Rostock auf dem Weg zu seinem Triple aufhalten lassen. „Ich bin eben ein Fischkopp. Ich stecke so was weg“, sagte Greipel mit Blick auf seine mit mehreren Stichen genähte Blessur. Der 33-Jährige hatte sich eine halbe Radlänge vor John Degenkolb ins Ziel gerettet. Dabei lief es im Finale der 15. Etappe nach 183 Kilometern von Mende nach Valence alles andere als optimal. Erst 150 Meter vor dem Ziel gelang es Greipel, in seinen höchsten Gang zu schalten. „Ohne den Gang hätte ich es gegen Degenkolb nicht geschafft“, sagte der zweimalige deutsche Meister.

Die Anfeindungen gegen Spitzenreiter Christopher Froome werden unterdessen immer schlimmer. „Ein Zuschauer hat mir einen kleinen Becher Urin ins Gesicht geschüttet und Doper gerufen“, rang der Brite am Sonnabend um Fassung. Seine Frau Michelle klagte die früheren Profis und jetzigen TV-Experten Laurent Jalabert und Cedric Vasseur sowie das Tour-Zentralorgan „L’Équipe“ und den früheren Festina-Trainer Antoine Vayer als „ignorante, unverantwortliche Dummköpfe“ an. Sie sind ihrer Meinung nach an der teilweise hasserfüllten Stimmung mitschuldig.