Halle. Titelverteidiger Arthur Abraham bleibt Weltmeister im Supermittelgewicht. Der Berliner besiegte seinen Dauerrivalen Robert Stieglitz.

Sieg durch technischen K.o.: Arthur Abraham bleibt Box-Weltmeister im Supermittelgewicht. Im Kampf gegen den Dauerrivalen Robert Stieglitz aus Magdeburg verteidigte der 35 Jahre alte Berliner seinen WBO-Titel. Der Kampf wurde in der sechsten Runde beendet.

„Jeder WM-Kampf ist sehr schwer, auch dieser. Wir haben gut trainiert und gemeinsam gewonnen. Das ist das wichtigste“, sagte der erfolgreiche Titelverteidiger.

Abraham hat damit die Serie gegen den 34 Jahre alten Rivalen aus dem Boxstall von Promoter Ulf Steinforth für sich entschieden. Der Berliner siegte bereits zum dritten Mal, einmal hatte Stieglitz gewonnen. Einen weiteren Kampf wolle er gegen den Magdeburger nicht bestreiten, hatte der Weltmeister vor dem Kampf verkündet.

Für Abraham war es der 43. Sieg im 47. Profikampf. Den Titel besitzt er seit nunmehr 16 Monaten. Stieglitz hat von 53 Kämpfen fünf Niederlagen hinnehmen müssen. Die Fortsetzung seiner Karriere steht auf dem Spiel. Er hatte den WM-Titel von August 2009 bis August 2012 und von März 2013 bis März 2014 gehalten.

Vor 8000 Zuschauern im Gerry-Weber-Stadion war Stieglitz der aktivere Boxer, doch er konnte den Champion nicht entscheidend treffen. Abraham wehrte die meisten Schläge mit seiner Doppeldeckung ab. Zwar schlug er weniger, weil er jedoch über die größere Schlagkraft verfügt, hinterließen seine Treffer größere Wirkung.

In der sechsten Runde ging Stieglitz nach einer Schlagserie des Weltmeisters schwer getroffen zu Boden, wollte nach dem Anzählen des Ringrichters jedoch weiterboxen. Trainer Dirk Dzemski hob jedoch das Handtuch zum Zeichen der Aufgabe. „Das war die richtige Entscheidung“, gestand der Unterlegene ein.

Nach Robin Krasniqi (Halbschwergewicht) und Francesco Pianeta (Schwergewicht) hat bereits das dritte Aushängeschild des Magdeburger SES-Stalls binnen vier Monaten einen WM-Kampf verloren. Abraham orientiert sich jetzt auf eine Titelvereinigung gegen einen Weltmeister der anderen Verbände. Einer seiner Wunschkandidaten ist WBA-Superweltmeister Andre Ward aus den USA, gegen den er vor vier Jahren klar verloren hatte. Aber auch ein deutsches Duell gegen den Ex-Weltmeister Felix Sturm ist möglich.

Im zweiten Hauptkampf des Abends sicherte sich Vincent Feigenbutz die Interims-Titel der WBA im Supermittelgewicht. Der erst 19 Jahre alte Karlsruher bezwang den doppelt so alten Peruaner Mauricio Reynoso durch technischen K.o. in der dritten Runde. Feigenbutz hat seine 19 Siege aus 20 Profikämpfen ausnahmslos vorzeitig errungen.