Magdeburg.

Ringrost nennen Boxer die merkwürdige Unbeweglichkeit, die ihren Körper nach langer Abstinenz vom Wettkampf gefangen hält. Alexander Dimitrenko, früherer Europameister im Schwergewicht, hatte zwei Jahre lang nicht im Ring gestanden, zunächst wegen unklarer Zukunft nach der Insolvenz seines Promoters Universum, dann wegen eines Achillessehnenrisses. Nun ist der 33 Jahre alte Hamburger jedoch auf gutem Weg, seinen Ringrost abzuschütteln.

Im Vorprogramm der Schwergewichts-WM Chagaev gegen Pianeta (siehe Text rechts) trat der gebürtige Ukrainer, der Ende Mai mit einem Erstrundensieg über den Polen Patryk Kowoll sein Comeback gefeiert hatte, gegen den Ungarn Zoltan Csala an. Dass der 33-Jährige kein großer Prüfstein sein würde, war vorher klar. Aber wie Dimitrenko sich des ungestüm angreifenden Gegners entledigte, das hatte Klasse. Mit einer sauberen rechten Geraden zum Kinn schlug er Csala zwei Sekunden vor Ende der zweiten Runde kampfunfähig, nachdem dieser wegen eines Leberhakens bereits zuvor einmal am Boden gewesen war. „In der ersten Runde war ich zu fest, aber danach lief es richtig gut“, sagte Dimi­trenko, dessen Fernziel eine WM-Chance bleibt. „Ich bin voller Energie und habe noch viel vor“, sagte er.