Dallas/Köln. Enttäuschung bei Dirk Nowitzki und den Dallas Mavericks. Der Königstransfer von DeAndre Jordan platzte in letzter Sekunde.

Dem deutschen Basketball-Star Dirk Nowitzki und den Dallas Mavericks droht in der NBA erneut eine schwierige Saison. Der bereits als „Königstransfer“ vermeldete Wechsel von Free Agent DeAndre Jordan nach Texas ist geplatzt. Der begehrte Center verlängerte nach einer Rolle rückwärts seinen Vertrag bei den Los Angeles Clippers für 110 Millionen Dollar um fünf Jahre. Zudem gab auch Point Guard Jeremy Lin den Mavericks einen Korb, er wird künftig für die Charlotte Hornets spielen.

Nach den Abgängen der Aufbauspieler Monta Ellis (Indiana Pacers) und Rajon Rondo (Sacramento Kings) sowie von Center Tyson Chandler (Phoenix Suns) steht der Klub von Milliardär Mark Cuban damit vor einem Scherbenhaufen. Vor allem um DeJordan hatten sich die Mavs mit aller Kraft bemüht. Der 2,11-m-Hüne führte die Ligawertung in der vergangenen Saison mit 15,0 Rebounds pro Spiel an, gemeinsam mit Blake Griffin und Spielmacher Chris Paul bildete er ein gefürchtetes Trio. Jordan stand bei diversen Teams auf dem Wunschzettel, darunter die L.A. Lakers und die New York Knicks.

Doch Dallas schien zwischenzeitlich das Rennen gemacht zu haben. Cuban war eigens nach Houston geflogen, um mit Jordan in dessen Domizil zu verhandeln. Auch Nowitzki hatte versucht, dem 26-Jährigen einen Wechsel nach Dallas schmackhaft zu machen. Der Aufwand schien sich gelohnt zu haben, denn Jordan einigte sich mit Cuban auf einen Vierjahresvertrag, der ihm 80 Millionen Dollar einbringen sollte.

Der allgewaltige Klubchef Cuban wurde sogar mit einer Geldstrafe von 25.000 Dollar belegt, weil er in seiner Euphorie den Deal schon vor Ende der offiziellen Transfer-Frist für Free Agents am 9. Juli öffentlich gemacht hatte.

In letzter Sekunde folgte nun bei Jordan der Sinneswandel, der die Mavericks hart trifft. „Das könnte für die Mavericks verheerende Folgen haben“, schrieb das Hausblatt Dallas Morning News ernüchtert. Auf den Schlüsselpositionen Aufbau und Center herrscht ein Qualitäts-Vakuum - nach einer ohnehin enttäuschenden Saison 2014/15, die mit dem Ausscheiden in der ersten Runde der Play-offs gegen die Houston Rockets endete.

Dass selbst der zuletzt wenig überzeugende Jeremy Lin den Mavericks einen Korb gab, spricht nicht für das Image der Texaner. Der Free Agent einigte sich stattdessen lieber mit den Charlotte Hornets auf einen Vertrag. „Ich wollte zu einem Team, in dem ich wieder den Basketball spielen kann, den ich liebe“, schrieb Lin bei Facebook. Zuletzt stand er bei den Los Angeles Lakers unter Vertrag.

Lin war Anfang 2012 berühmt geworden, als er von den New York Knicks in die Startaufstellung beordert wurde und in den ersten fünf Spielen 136 Punkte erzielte - jene Zeit ging als „Linsanity“ in die NBA-Geschichte ein. In der Folge blieb Lin aber hinter den hohen Erwartungen zurück, bei den Houston Rockets (2012 bis 2014) und den Lakers enttäuschte er weitgehend. (sid)