DFB-Frauen sind Montag als WM-Vierte in die Heimat zurückgekehrt. Gegen Trainerin Neid hagelte es Kritik. Nun springt ihr Löw zur Seite.

Frankfurt/Main Als der Flieger mit den deutschen Fußballerinnen am Montag drei Stunden verspätet landete, hatte Joachim Löw den Kritikern von Silvia Neid schon die Flügel gestutzt. „Was in der Öffentlichkeit vom einen oder anderen Trainerkollegen gesagt wurde, ist einfach mieser Stil - vor allem die Art und Weise“, sagte der Männer-Bundestrainer der Bild-Zeitung, noch bevor der Lufthansa-Flug 493 in Frankfurt/Main angekommen war: „Kritik unter Kollegen sollte man direkt mit den beteiligten Trainern besprechen.“

Löw reagierte damit auf die Attacken von mehreren Bundesliga-Trainern. Sie hatten seine Amtskollegin nach dem Halbfinal-Aus bei der WM-Endrunde in Kanada gegen den späteren Weltmeister USA (0:2) und bereits vor der Niederlage im Spiel um Platz drei gegen England (0:1 n.V.) heftig kritisiert.

Colin Bell vom Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt, Neids „Intimfeind“ Bernd Schröder von Turbine Potsdam und auch Welttrainer Ralf Kellermann (VfL Wolfsburg) hatten der Bundestrainerin, die in ihrer Amtszeit bereits einen WM-Triumph und zwei EM-Titel gefeiert hat, unter anderem mangelnde taktische Flexibilität vorgeworfen.

Die schönsten Bilder der Frauen-WM

Barrack Obamas Tochter Sasha (l.) fieberte im Finale mit den US-Girls
Barrack Obamas Tochter Sasha (l.) fieberte im Finale mit den US-Girls © Witters
Und sie hatte am Ende wie auch Sydney Leroux allen Grund zur Freude
Und sie hatte am Ende wie auch Sydney Leroux allen Grund zur Freude © Witters
Denn die Amerikannerinen um Torhüterin Hope Solo konnten endlich wieder die WM-Trophäe in die Höhe stemmen
Denn die Amerikannerinen um Torhüterin Hope Solo konnten endlich wieder die WM-Trophäe in die Höhe stemmen © Witters
Überragende Akteurin beim 5:2 im Endspiel gegen Japan war Dreifach-Torschützin Carli Lloyd
Überragende Akteurin beim 5:2 im Endspiel gegen Japan war Dreifach-Torschützin Carli Lloyd © Witters
Die ersten beiden Treffer erzielte Lloyd bereits nach fünf Minuten, beim 4:0 war sie von der Mittellinie aus erfolgreich
Die ersten beiden Treffer erzielte Lloyd bereits nach fünf Minuten, beim 4:0 war sie von der Mittellinie aus erfolgreich © Witters
Die Begeisterung in den USA war riesig: In Chicago verfolgten das Finale Tausende beim Public Viewing, insgesamt sorgten mehr als 30 Millionen TV-Zuschauer für einen neuen amerikanischen Fußball-Quotenrekord
Die Begeisterung in den USA war riesig: In Chicago verfolgten das Finale Tausende beim Public Viewing, insgesamt sorgten mehr als 30 Millionen TV-Zuschauer für einen neuen amerikanischen Fußball-Quotenrekord © dpa
Welt, lass dich umarmen: US-Torhüterin Hope Solo holt sich nach dem WM-Titel die Glückwünsche ihres Ehemanns Jerramy Stevens ab
Welt, lass dich umarmen: US-Torhüterin Hope Solo holt sich nach dem WM-Titel die Glückwünsche ihres Ehemanns Jerramy Stevens ab © Witters
Simone Laudehr und die DFB-Frauen reisten dagegen geknickt aus Kanada ab
Simone Laudehr und die DFB-Frauen reisten dagegen geknickt aus Kanada ab © dpa | Carmen Jaspersen
Für Bundestrainerin Silvia Neid und Torhüterin Nadine Angerer reichte es bei der letzten WM-Teilnahme nur zu Platz vier
Für Bundestrainerin Silvia Neid und Torhüterin Nadine Angerer reichte es bei der letzten WM-Teilnahme nur zu Platz vier © dpa | Carmen Jaspersen
Englands Laura Bassett (r.) wird von Teamkollegin Jo Potter nach dem verpassten Finaleinzug getröstet
Englands Laura Bassett (r.) wird von Teamkollegin Jo Potter nach dem verpassten Finaleinzug getröstet © dpa
Statt der Britinnen zog Weltmeister Japan erneut ins Endspiel ein
Statt der Britinnen zog Weltmeister Japan erneut ins Endspiel ein © dpa
Unfassbar: Celia Sasic (l.) vergibt nach drei erfolgreichen WM-Elfmetern ausgerechnet im Halbfinale vom Punkt
Unfassbar: Celia Sasic (l.) vergibt nach drei erfolgreichen WM-Elfmetern ausgerechnet im Halbfinale vom Punkt © dpa
Besser machte es auf der Gegenseite Carli Lloyd
Besser machte es auf der Gegenseite Carli Lloyd © Getty Images
Die US-Spielführerin verwandelte gegen Nadine Angerer sicher und ließ sich dafür von ihren Teamkameradinnen feiern
Die US-Spielführerin verwandelte gegen Nadine Angerer sicher und ließ sich dafür von ihren Teamkameradinnen feiern © dpa
Bundestrainerin Silvia Neid (r.) war nach der 0:2-Niederlage dagegen als Seelentrösterin gefragt
Bundestrainerin Silvia Neid (r.) war nach der 0:2-Niederlage dagegen als Seelentrösterin gefragt © dpa
Alexandra Popp (l.), hier von Julie Johnston elfmeterreif gefoult, spielte gegen die USA nach einem Zusammenprall mit Turban weiter
Alexandra Popp (l.), hier von Julie Johnston elfmeterreif gefoult, spielte gegen die USA nach einem Zusammenprall mit Turban weiter © dpa
Nach dem Finaleinzug trug Ashlyn Harris (r.) ihre Mitspielerin Tobin Heath auf Händen
Nach dem Finaleinzug trug Ashlyn Harris (r.) ihre Mitspielerin Tobin Heath auf Händen © Witters
Fußball, Frauen und Bier - hier beim Viertelfinal-Krimi Deutschland gegen Frankreich
Fußball, Frauen und Bier - hier beim Viertelfinal-Krimi Deutschland gegen Frankreich © Witters
Auf den Rängen herrschte weitestgehend Egalité
Auf den Rängen herrschte weitestgehend Egalité © Witters
Auf dem Rasen verzerrte Celia Sasic (l.) nach ihrem überwichtigen Ausgleichstreffer das Gesicht
Auf dem Rasen verzerrte Celia Sasic (l.) nach ihrem überwichtigen Ausgleichstreffer das Gesicht © Witters
Frankreichs Fehlschützin Claire Lavogez hätte auf ihre dramatische Mimik gerne verzichtet
Frankreichs Fehlschützin Claire Lavogez hätte auf ihre dramatische Mimik gerne verzichtet © Witters
Szene für die Geschichtsbücher? Nadine Angerer hält den engtscheidenden französischen Strafstoß im Viertelfinale
Szene für die Geschichtsbücher? Nadine Angerer hält den engtscheidenden französischen Strafstoß im Viertelfinale © Witters
Anschließend musste sich die deutsche Schlussfrau auch noch den Angriffen der Teamkameradinnen erwehren
Anschließend musste sich die deutsche Schlussfrau auch noch den Angriffen der Teamkameradinnen erwehren © Witters
US-Girl Carli Lloyd schreit ihre Freude heraus nach dem Siegtreffer im Viertelfinale gegen China
US-Girl Carli Lloyd schreit ihre Freude heraus nach dem Siegtreffer im Viertelfinale gegen China © Witters
Sorgten für eine kleine Sensation: Die Australierinnen haben im Achtelfinale Brasilien ausgeschaltet. Für die Mädels von
Sorgten für eine kleine Sensation: Die Australierinnen haben im Achtelfinale Brasilien ausgeschaltet. Für die Mädels von "Down Under" war es überhaupt der erste Sieg in einem K.o.-Spiel bei einer WM © dpa | Cj Gunther
Mit einem blauen Auge davongekommen: Nataly Arias (r.) zog mit Kolumbien trotz einer 1:2-Niederlage gegen England (mit Lianne Sanderson) ins Achtelfinale ein
Mit einem blauen Auge davongekommen: Nataly Arias (r.) zog mit Kolumbien trotz einer 1:2-Niederlage gegen England (mit Lianne Sanderson) ins Achtelfinale ein © Witters
Nicht gerade glücklich: Schwedens Trainerin Pia Sundhage (l.) diskutiert mit Nilla Fischer über den enttäuschenden dritten Platz in der Vorrundengruppe D
Nicht gerade glücklich: Schwedens Trainerin Pia Sundhage (l.) diskutiert mit Nilla Fischer über den enttäuschenden dritten Platz in der Vorrundengruppe D © Witters
Große Spielerin, große Tat: Frankreichs Marie Laure Delie (M.) gelang gegen Mexiko nach 53 Sekunden das zweitschnellste Tor der WM-Geschichte
Große Spielerin, große Tat: Frankreichs Marie Laure Delie (M.) gelang gegen Mexiko nach 53 Sekunden das zweitschnellste Tor der WM-Geschichte © dpa
"Les Bleues" gewannen durch einen 5:0-Sieg gegen die Mittelamerikanerinnen auch die Vorrundenstaffel F © dpa | Chris Roussakis
Für Mexiko war dagegen nach der Vorrunde Schluss - sehr zum Bedauern dieses maskierten Fans
Für Mexiko war dagegen nach der Vorrunde Schluss - sehr zum Bedauern dieses maskierten Fans © Witters
Auch für Costa Ricas Maskenfrau Wendy Aciosta (r.) war nach drei Spielen und einer Niederlage gegen Brasilien (mit Gabriela) bereits Endstation
Auch für Costa Ricas Maskenfrau Wendy Aciosta (r.) war nach drei Spielen und einer Niederlage gegen Brasilien (mit Gabriela) bereits Endstation © Witters
Jubel ohne Ende: Kamerun ist gleich bei seiner ersten WM-Teilnahme ins Achtelfinale eingezogen
Jubel ohne Ende: Kamerun ist gleich bei seiner ersten WM-Teilnahme ins Achtelfinale eingezogen © Witters
Dazu genügte den Afrikanerinnen ein 2:1-Sieg gegen die Schweiz
Dazu genügte den Afrikanerinnen ein 2:1-Sieg gegen die Schweiz © Witters
Szenen wie sonst nur beim Tennis: Die japanischen Weltmeisterinnen gaben nach ihrem Achtelfinaleinzug fleißig Autogramme
Szenen wie sonst nur beim Tennis: Die japanischen Weltmeisterinnen gaben nach ihrem Achtelfinaleinzug fleißig Autogramme © Witters
Superstar Abby Wambach schoss die USA mit ihrem Treffer zum 1:0-Sieg über Nigeria an die Spitze der Gruppe D
Superstar Abby Wambach schoss die USA mit ihrem Treffer zum 1:0-Sieg über Nigeria an die Spitze der Gruppe D © Witters
Der Großteil der 52.000 Zuschauer in Vancouver freute sich mit den US-Girls
Der Großteil der 52.000 Zuschauer in Vancouver freute sich mit den US-Girls © Witters
Melanie Leupolz (3.v.l.) brach beim 4:0 Deutschlands gegen Thailand den Bann
Melanie Leupolz (3.v.l.) brach beim 4:0 Deutschlands gegen Thailand den Bann © dpa | Carmen Jaspersen
Auch am Boden richtig stark: Die zweifache Kopfballtorschützin Lena Petermann (r., gegen Thailands Silawan Intamee)
Auch am Boden richtig stark: Die zweifache Kopfballtorschützin Lena Petermann (r., gegen Thailands Silawan Intamee) © dpa
Auch in Winnipeg wurden die deutschen Mädels lautstark unterstützt
Auch in Winnipeg wurden die deutschen Mädels lautstark unterstützt © Witters
Verbissenes Duell um den Einzug ins Achtelfinale: Hollands Stefanie van der Gragt (l.) im Luftkampf gegen die Kanadierin Kaylyn Kyle (r.)
Verbissenes Duell um den Einzug ins Achtelfinale: Hollands Stefanie van der Gragt (l.) im Luftkampf gegen die Kanadierin Kaylyn Kyle (r.) © Witters
Da staunste: Im Spiel Neuseeland gegen China fegte ein Flitzer über den Platz
Da staunste: Im Spiel Neuseeland gegen China fegte ein Flitzer über den Platz © Witters
Im Vorrundenduell der USA gegen Schweden ging es hart zur Sache, so wie hier zwischen US-Girl Carli Lloyd (l.) und Lina Nilsson
Im Vorrundenduell der USA gegen Schweden ging es hart zur Sache, so wie hier zwischen US-Girl Carli Lloyd (l.) und Lina Nilsson © Witters
Tore fielen zwar nicht, dafür einige Spielerinnen. Schwedens Emilia Appelqvist traf es ebenso hart...
Tore fielen zwar nicht, dafür einige Spielerinnen. Schwedens Emilia Appelqvist traf es ebenso hart... © Witters
...wie Teamkameradin Jessica Samuelsson, die mit Dieter-Hoeneß-Gedächtnisturban allerdings tapfer durchhielt
...wie Teamkameradin Jessica Samuelsson, die mit Dieter-Hoeneß-Gedächtnisturban allerdings tapfer durchhielt © Witters
Nach dem Spiel war die Laune bei den Skandinavierinnen wieder hergestellt, spätestens beim Selfie-Shooting mit Star Lotta Schelin (l.) und Hedvig Lindahl
Nach dem Spiel war die Laune bei den Skandinavierinnen wieder hergestellt, spätestens beim Selfie-Shooting mit Star Lotta Schelin (l.) und Hedvig Lindahl © Witters
Untröstlich: Josee Nahi (r.) ist mit der Elfenbeinküste bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Trost gab es von Trainerin Clementine Touré
Untröstlich: Josee Nahi (r.) ist mit der Elfenbeinküste bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Trost gab es von Trainerin Clementine Touré © Witters
Eine enge Kiste war das Vorrundenduell Deutschland gegen Norwegen mit Pauline Bremer (l.) und Solveig Gulbrandsen. Das Spiel der Ex-Weltmeister endete 1:1
Eine enge Kiste war das Vorrundenduell Deutschland gegen Norwegen mit Pauline Bremer (l.) und Solveig Gulbrandsen. Das Spiel der Ex-Weltmeister endete 1:1 © Witters
Bundestrainerin Silvia Neid hatte zumindest Spaß an der Einlage von Leonie Maier
Bundestrainerin Silvia Neid hatte zumindest Spaß an der Einlage von Leonie Maier © Witters
Kurz vorm Abheben: Brasiliens Formiga feiert ihren Treffer gegen Südkorea
Kurz vorm Abheben: Brasiliens Formiga feiert ihren Treffer gegen Südkorea © Witters
Allez, les Bleus: Frankreichs Amandine Henry (v.l.), Eugenie Le Sommer und Elodie Thomis beim Torjubel im Spiel gegen England
Allez, les Bleus: Frankreichs Amandine Henry (v.l.), Eugenie Le Sommer und Elodie Thomis beim Torjubel im Spiel gegen England © Witters
Eines der Gesichter der Frauen-WM 2015: US-Starkeeperin Hope Solo
Eines der Gesichter der Frauen-WM 2015: US-Starkeeperin Hope Solo © Witters
Hier freuen sich die Amerikanerinnen über einen Treffer gegen Australien
Hier freuen sich die Amerikanerinnen über einen Treffer gegen Australien © Witters
US-Fans mit Riesenköpfen ihrer Idole
US-Fans mit Riesenköpfen ihrer Idole © Witters
Auch die deutschen Mädels können sich breiter Unterstützung sicher sein
Auch die deutschen Mädels können sich breiter Unterstützung sicher sein © Witters
Ohnehin sind die Spiele in Kanada bestens besucht
Ohnehin sind die Spiele in Kanada bestens besucht © Witters
Die DFB-Kickerinnen unterstrichen mit einem 10:0 gegen die Elfenbeinküste gleich zu Beginn ihre Titelambitionen
Die DFB-Kickerinnen unterstrichen mit einem 10:0 gegen die Elfenbeinküste gleich zu Beginn ihre Titelambitionen © dpa
So sehen (Fast-)Siegerinnen aus: Schwedens Nilla Fischer (l.) und Hedvig Lindahl ärgern sich über einen späten Punktverlust gegen Nigeria
So sehen (Fast-)Siegerinnen aus: Schwedens Nilla Fischer (l.) und Hedvig Lindahl ärgern sich über einen späten Punktverlust gegen Nigeria © Witters
Die Afrikanerinnen waren mit dem 3:3 gegen die favorisierten Skandinavierinnen dagegen absolut aus dem Häuschen
Die Afrikanerinnen waren mit dem 3:3 gegen die favorisierten Skandinavierinnen dagegen absolut aus dem Häuschen © Witters
Hopp, Schwyz! Rachel Rinast (l.) und Lia Waelti mussten im ersten Spiel mit dem WM-Debütanten allerdings Leergeld zahlen
Hopp, Schwyz! Rachel Rinast (l.) und Lia Waelti mussten im ersten Spiel mit dem WM-Debütanten allerdings Leergeld zahlen © Witters
Japans Weltmeister-Torhüterin Erina Yamane hielt den Kasten gegen die Eidgenössinnen sauber
Japans Weltmeister-Torhüterin Erina Yamane hielt den Kasten gegen die Eidgenössinnen sauber © Witters
Ada Hegerberg (l.) von Deutschlands Gruppengegne Norwegen freut sich über ihren Treffer gegen Thailand
Ada Hegerberg (l.) von Deutschlands Gruppengegne Norwegen freut sich über ihren Treffer gegen Thailand © Witters
O, Canada! Fans des Gastgebers jubeln über das 1:0 gegen China
O, Canada! Fans des Gastgebers jubeln über das 1:0 gegen China © Witters
Dem Ex-Weltmeister aus dem Reich der Mitte verging dagegen das Lächeln
Dem Ex-Weltmeister aus dem Reich der Mitte verging dagegen das Lächeln © Witters
1/63

Neid, die vor dem Turnier immer wieder die nötige Zusammenarbeit zwischen den Vereinen und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) angemahnt hatte, holte noch vor der Rückreise des zweimaligen Welt- und achtmaligen Europameisters zum Gegenschlag aus. Die 51-Jährige gab zu Protokoll, dass die Spielerinnen zu Beginn der Vorbereitung „in einem katastrophalen Zustand“ zu ihr gekommen seien.

Dies empfand wiederum Frankfurts Manager und Liga-Sprecher Siegfried Dietrich als „irritierend“. Vor allem, weil Neid diese Aussage „erst nach zwei verlorenen Spielen am WM-Ende“ gemacht hat. „Das hat sie vor dem Turnier nicht gesagt. Ganz im Gegenteil“, sagte Dietrich: „Nach dem Viertelfinal-Sieg gegen Schweden lobte sie die Mannschaft für ihre sehr gute Verfassung. Deshalb halte ich diese Kritik für sehr undifferenziert. So wirken wir Deutsche jetzt wie schlechte Verlierer.“

Auch Schröder legte noch einmal nach und warf in der taz die Frage auf, ob Neid tatsächlich am geplanten Ende ihrer Amtszeit nach den Olympischen Spielen im kommenden Jahr festhalten sollte. „Ich würde mir als Trainer in der Situation allerdings schon die Frage stellen, ob es gut ist, weiter zu machen“, sagte der Erfolgscoach.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sprach Neid, die nach Olympia in Rio von Steffi Jones abgelöst wird, aber bereits das Vertrauen aus. „Auch wenn es diesmal nicht für ganz oben gereicht hat, bleibt das positive Fazit, dass wir zu den besten vier Teams der Welt zählen und uns für Olympia qualifiziert haben“, sagte der 64-Jährige: „Mit den Erkenntnissen des Turniers und ihrer Erfahrung wird Silvia Neid die Mannschaft optimal auf Rio vorbereiten.“

Das sieht auch der DFB-Generalsekretär so. „Es gibt überhaupt keinen Grund, etwas zu verändern“, sagte Helmut Sandrock bei Sky: „In den Statements der Bundestrainerin ist rübergekommen, dass intern sehr kritisch geguckt wird und die Dinge aufgearbeitet werden.“ Die Kritik an Neid kam für Sandrock zum völlig falschen Zeitpunkt: „Das macht man nicht, wenn das Turnier noch läuft.“ (sid)