Hamburg. Das Abendblatt-Rennen in Horn entschied mit Vollblüter Digitalis ein Pferd aus dem Stall eines ehemaligen Nationalspielers für sich.

Damit hatten selbst Optimisten im Hamburger Renn-Club (HRC) nicht gerechnet: Binnen einer guten Stunde waren am Sonnabend 1000 kostenlose Tribünenkarten vergriffen. Vor den Hauptkassen an der Rennbahnstraße bildeten sich lange Schlangen. Mit einem Coupon in der Freitagausgabe hatte das Abendblatt auf das Horner Hippodrom eingeladen. Der HRC reagierte schnell unbürokratisch und gab zusätzliche Sitzplatztickets aus, so dass niemand leer ausging.

Das Resultat konnte sich sehen lassen: Die Auftaktveranstaltung der Derbywoche war mit 7500 Zuschauern überraschend stark besucht. Nach neun Rennen waren am Totalisator 323.186 Euro verwettet. Da es im Preis vom Hamburger Abendblatt einen Favoritensieg gab, konnten sich viele Zocker-Neulinge über einen Gewinn freuen. Der angesagte Hengst Digitalis unter Jockey Filip Minarik gewann nach spannendem Finish gegen die mitfavorisierte Stute Robben Island. Die Dreierwette ergab die Startnummern 2–6–1. Rennclub-Vizepräsident Hans Ludolf Matthiessen hatte mit seinem im Abendblatt veröffentlichten Tipp (6–1–2) nicht schlecht gelegen.

Mike Hanke freut sich über Sieg

Wer auf Sieg gewettet hatte, erhielt für fünf Euro Einsatz 14 Euro zurück. Einer dieser Gewinner war Oliver Simon aus Neustadt an der Weinstraße. Zusammen mit seinem Freund Jan aus Hamburg hatte er einen Coupon zu seiner Turf-Premiere genutzt. „Das macht richtig Spaß“, sagte Simon, „und ich komme wieder. Jede Wette.“

Der Fan des 1. FC Kaiserslautern hörte mit Freude, dass sich hinter dem Stall Gladiator Racings des siegreichen Vollblüters Digitalis vier fußballverrückte Rennsportfreunde verbergen. Neben dem früheren Bundesligaprofi und Nationalspieler Mike Hanke gehört auch der ehemalige Zweitliga-Torschützenkönig Nick Proschwitz zum Quartett, der just ein Probetraining in Kaiserslautern absolviert. Und es gab noch mehr fußballerische Prominenz in Horn: Auch Wolfsburgs Manager Klaus Allofs ließ sich am Sonntag an der Rennbahn blicken. Der Publikumsmagnet am Mittwoch muss dagegen ausfallen, denn die Profis des HSV sagten den geplanten Besuch ab.

Sechs weitere Galopp- sowie zwei Trabrennen sorgten den ganzen Nachmittag über für Aufregung in Serie. Und zwischen den Starts blieb immer wieder Zeit, das prickelnde Turfleben zu genießen.