Temuco .
Mit einem Dreierpack hat der frühere HSV-Profi Paolo Guerrero Außenseiter Peru ins Halbfinale der Copa América in Chile geschossen. Im Anden-Duell besiegten die mit einem deutschen Quartett verstärkten „Blanquirrojas“ Bolivien mit 3:1 und treffen nun in der Vorschlussrunde des südamerikanischen Fußball-Nationencups am Montag auf Gastgeber Chile mit dem Hamburger Marcelo Diaz.
Guerrero, der im deutschen Oberhaus für Bayern München und den HSV zwischen 2004 und 2012 auf Torejagd gegangen war, legte vor 16.872 Zuschauern in Temuco mit einem Doppelschlag (21./23.) los und erhöhte in der 74. Minute auf 3:0, ehe der Ex-Bremer Marcelo Martins (85.) vom Elfmeterpunkt verkürzte.
Durch seine Treffer rangiert der 31-Jährige nur noch zwei Tore hinter dem peruanischen Rekord-Torschützen Teofilo Cubillas. Der einst beste Fußballer des Landes war es auch, der die „Inkas“ 1975 als Spieler des Turniers zum bislang letzten Copa-Titel führte. „Das Wichtigste ist, das wir weiterkommen“, sagte der ehemalige HSV-Stürmer jedoch zu seinen Treffern.
Peru, das zum zweiten Mal in Folge das Copa-Halbfinale erreichte und das älteste Fußball-Nationenturnier der Welt bereits zweimal (1939, 1975) gewann, begann erstmals in Chile mit dem Traumsturm Guerrero und den beiden Bundesliga-Profis Jefferson Farfán (Schalke) und Claudio Pizarro (München).
Unterdessen hat Mainz 05 verärgert auf die Provokation seines chilenischen Verteidigers Gonzalo Jara reagiert. „Das tolerieren wir nicht. Mehr als der Griff macht mich das Danach sauer. Ich hasse nichts mehr als Theatralik“, sagte Manager Christian Heidel der „Bild“-Zeitung. Jara hatte seinem Gegenspieler Edinson Cavani während des Viertelfinals gegen Uruguay an den Hintern gegriffen und damit einen Platzverweis des Stürmers von Paris St. Germain provoziert. Dass Jara keine sportliche Zukunft in Mainz mehr hat, ist allerdings unabhängig von den Vorkommnissen in Chile klar. „Wenn ein Angebot kommt, kann er gehen“, sagte Heidel über den erst vor einem Jahr vom englischen Club Nottingham Forest verpflichteten Abwehrspieler.
Argentinien gegen Kolumbien und Brasilien gegen Paraguay waren in den weiteren Viertelfinals angesetzt. Die Halbfinals werden am kommenden Dienstag gespielt.
HA