Kiel.

Die deutschen Segler haben zum Abschluss der olympischen und paralympischen Wettbewerbe bei der Kieler Woche vier Titel geholt. Nach dem Sieg durch die junge Kieler Crew Paul Kohlhoff und Carolina Werner im Nacra-17-Katamaran setzten sich am Finaltag auch der Oldenburger Lasersegler Tobias Schadewaldt und die Kieler 49er-Crew Justus Schmidt und Max Böhme durch. Der Hamburger Paralympics-Sieger Heiko Kröger gewann seinen achten Kieler-Woche-Titel mit einem Punkt Vorsprung vor dem Norweger Bjørnar Erikstad.

Für die drei deutschen Sieger-Teams in den olympischen Klassen waren die Erfolge Mutmacher. Im Anschluss an die weltgrößte Regatta beginnen die Nacra-17-Katamaran-WM vor Aarhus, die Laser-WM im kanadischen Kingston und die 49er-EM im portugiesischen Porto.

Schmidt/Böhme, konnten beim Heimspiel auf der Förde erstmals die bislang überlegenen Kieler Europameister Erik Heil und Thomas Plößel besiegen. Im Medaillenrennen am Mittwoch reichte ihnen ein fünfter Platz für Rang eins in der Gesamtwertung. „Wir haben den heißen Atem von Erik und Thomas im Nacken gespürt“, sagte Schmidt, „aber wir konnten unseren Vorsprung verteidigen.“

Bei der 49er-EM kämpfen sie nun ebenso wie die Titelverteidiger Heil/Plößel nicht nur um Medaillen. In dieser Disziplin müssen die Deutschen auch den Nationenstartplatz für die Olympischen Spiele 2016 sichern.

Dagegen hat bei den Lasern Philipp Buhl bereits den Nationenstartplatz gesichert. Bei der WM 2014 war er Vierter geworden. In diesem Jahr will er mehr. „Ich traue mir zu, Weltmeister zu werden“, sagte Buhl.

Die Siegerehrungen in den olympischen Klassen nahm DOSB-Präsident Alfons Hörmann vor, der mit seinem Besuch der Regatten am Mittwoch auch auf Kiels Bedeutung als Segelpartner bei der Hamburger Olympiabewerbung hinweisen wollte.

Der Deutsche Segler-Verband (DSV) wertet für die Bewerbung um die Spiele 2024 auch seinen Bundesstützpunkt in Kiel auf. Mittelfristig sollen die Bereiche Wettsegeln, Technik und Jugend nach Kiel umziehen. Das habe das Präsidium des DSV festgelegt, teilte der Verband am Mittwoch mit. „Wir wollen alles in unserer Macht Stehende tun, um die deutsche Olympia-Bewerbung zu unterstützen“, sagte DSV-Präsident Andreas Lochbrunner. Der Zeitplan für den Umzug der drei Bereiche von Hamburg nach Kiel soll demnächst geplant werden.