Winnipeg. 4:0 gegen Thailand. Im WM-Achtelfinale trifft die deutsche Elf am Sonnabend auf einen Gruppendritten

Frauenfußball-Europameister Deutschland hat bei der WM in Kanada nach einem 4:0 (1:0) gegen Thailand als Gruppensieger das Achtelfinale erreicht. Drei der vier Treffer gegen die kleinen Asiatinnen fielen vor 12.000 Zuschauern in Winnipeg nach Kopfbällen. Die punktgleichen Norwegerinnen (3:1 gegen die Elfenbeinküste) stehen als Gruppenzweiter ebenfalls in der Runde der letzten 16.

Die deutsche Elf trifft in der ersten K.-o.-Runde am Sonnabend auf einen Gruppendritten der Staffeln A (wahrscheinlich China oder die Niederlande), C (Schweiz oder Kamerun) oder D (Australien oder Schweden). „Das sind alles starke Mannschaften, die Fußball spielen können. Wir werden uns steigern müssen, um ins Viertelfinale zu kommen, aber dazu sind wir auch in der Lage“, sagte Bundestrainerin Silvia Neid. „Bisher bin ich mit unseren Leistungen in diesem Turnier sehr zufrieden.“ Heute fliegt das Team aus Winnipeg in sein Stammquartier in die kanadische Hauptstadt Ottawa zurück.

Neid hatte die Mannschaft vier Tage nach dem 1:1 gegen Vizeeuropameister Norwegen auf sieben Positionen verändert. Einzig Torhüterin Nadine Angerer, Innenverteidigerin Annike Krahn, Mittelfeldspielerin Dzsenifer Marozsan und Sturmspitze Celia Sasic verblieben in der Anfangsformation.

Die nicht eingespielte Elf tat sich gegen die defensive Nummer 29 der Weltrangliste zunächst schwer, zwingende Torchancen herauszuspielen. Stattdessen prüften die Deutschen die nur 1,70 Meter große Torfrau Waraporn Boonsing erfolglos mit Schüssen aus der Distanz. Und auf der Gegenseite vergab Anootsara Maijarern (20.) nach einem Fehler von Krahn eine gute Konterchance, die Babett Peter entschärfte. Erst eine Standardsituation brach den Bann für die klar spielbestimmende deutsche Mannschaft: Eine Ecke ihrer Münchner Teamkollegin Melanie Behringer köpfte Melanie Leupolz (24.) aus elf Metern zur 1:0-Führung ins Netz. Doch auch nach diesem Treffer fiel es den deutschen Frauen schwer, weitere Möglichkeiten herauszukombinieren. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht den nötigen Rhythmus gefunden“, befand Neid.

Im zweiten Durchgang fielen dann die erwarteten weiteren Tore durch die nach der Pause eingewechselten Lena Petermann (56./58.) und Sara Däbritz (73.). Trotz insgesamt 38:2 Torschüssen und mehr als 70 Prozent Ballbesitz blieb es am Ende aber beim 4:0. „ In der zweiten Hälfte haben wir entschlossener agiert, waren konsequenter auch in den Zweikämpfen“, sagte Neid.