Hamburg. Der ehemalige Sportchef bezog noch Gehalt. Görlitz nach Bielefeld? Der 44-Jährige unterschreibt am Rhein einen Zweijahresvertrag.

Diese Nachricht dürfte den Fans des FC St. Pauli bekannt vorkommen: Rachid Azzouziwird Nachfolger von Helmut Schulte als Sportdirektor. Vor drei Jahren vermeldeten die Hamburger diesen Wechsel am Millerntor, am Mittwoch gehörte die Schlagzeile Fortuna Düsseldorf. Dort hat der im vergangenen Dezember bei St. Pauli beurlaubte Azzouzi einen neuen Job gefunden. Der 44-Jährige unterschrieb am Rhein einen Zweijahresvertrag. „Ich freue mich sehr auf diese wunderbare Aufgabe, die ich mit großem Herzblut angehen werde“, sagte Azzouzi. Vor vier Wochen hatte sich die Fortuna von Helmut Schulte getrennt.

Beim FC St. Pauli wurde das Düsseldorfer Interesse an einer Azzouzi-Verpflichtung zuvor mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen. Der frühere Fürther Manager stand in Hamburg noch auf der Gehaltsliste. Am Mittwoch wurde der bis 2016 laufende Vertrag aufgelöst, St. Pauli spart dadurch ein Jahresgehalt von rund 240.000 Euro. Eine Menge Geld, die Azzouzis Nachfolger beim Kiezclub, Thomas Meggle, nun in den aktuellen Kader investieren könnte. Bekanntermaßen beschäftigt sich Meggle derzeit vor allem mit einem Verbleib von HSV-Leihgabe Lasse Sobiech. Für den 24 Jahre alten Innenverteidiger wäre allerdings eine Ablösesumme fällig.

Unabhängig von der Personalie Sobiech sucht Meggle nach einem weiteren Mann für die Innenverteidigung. Bislang sind nur Kapitän Sören Gon­ther und Philipp Ziereis im Abwehrzentrum gesetzt. Meggle und Trainer Ewald Lienen wollen aber jede Position doppelt besetzen. Gerne hätten sie Nachwuchstalent Tjorben Uphoff, der in der Vorsaison gegen Eintracht Braunschweig ein zweiminütiges Bundesligadebüt feierte, aus der U23 zu den Profis hochgezogen, doch Uphoff hat mittlerweile einen Vertrag in der zweiten Mannschaft des FC Schalke 04 unterschrieben.

Unterdessen bahnt sich beim FC St. Pauli ein weiterer Transfer an. Mittelfeldspieler Michael Görlitz steht nach nur einem Jahr vor einem Wechsel zu Arminia Bielefeld. Der 28-Jährige spielte in der Rückrunde unter Lienen keine Rolle mehr. In einem Gespräch wurde dem Rechtsaußen offenbar signalisiert, dass er auch in der neuen Saison keine große Chance haben werde. Nun hoffen die Beteiligten, sich so schnell wie möglich auf einen Transfer einigen zu können. Da Görlitz noch einen Vertrag bis 2016 hat, müsste Bielefeld eine Ablöse zahlen.

Der bevorstehende Wechsel kommt angesichts des unglücklich verlaufenen Jahres für Görlitz nicht überraschend. Meggle hat bereits angekündigt, auf dem Flügel nach einem Neuzugang zu fahnden. Mit einer Ablöse für Görlitz dürfte ihm das vermutlich etwas leichter fallen.