Hamburg.

Sie sind zwei Männer, die sich schätzen, zwei Stars, die Mensch geblieben sind – und die den HSV in ihren Herzen tragen. Deutschlands Mittelstürmer-Idol Uwe Seeler und Olli Dittrich, Comedian und einer der größten und vielseitigsten Künstler der Republik, sprachen bei „Matz ab live“im Norderstedter Restaurant „La Veranda“ über die abgelaufene Saison ihres Lieblings-Vereins.

Der HSV war bis zuletzt auf der Suche nach einer Mannschaft. So sehen das auch Seeler und Dittrich. Deutschlands Ehrenspielführer sagt: „Eine gute Mannschaft muss immer auch eine gute Mischung sein. Und darin liegt das Geheimnis des HSV. Das hat mit den Spielern, so wie sie Fußball spielen, nicht unbedingt etwas zu tun, man braucht eine gute Mischung, die Spieler müssen sich auch menschlich verstehen, dann stellt sich auch der Erfolg ein“, sagte Uwe Seeler. Dittrich stimmte zu: „Es war ganz wichtig, diese Truppe menschlich zusammenzuführen. Natürlich war es bis zur letzten Minute spitz auf Knopf, aber alles, was da in den letzten Wochen unternommen wurde, war wichtig. Es wäre wohl schiefgegangen, wenn das nicht gelungen wäre.“ Und beide Herren lobten in diesem Zusammenhang die Rettungsmaßnahmen von Bruno Labbadia.

Er kam wohl genau zur rechten Zeit zum HSV zurück. Und beendete damit auch das Abenteuer Peter Knäbel als Interimstrainer. Dittrich, ein sehr guter Kenner der Fußballszene, verriet über diese wichtige Personalie: „Ich werde keine Aussage darüber treffen, wie er arbeitet. Grundsätzlich kann es aber nicht gut sein, wenn man diese zusätzliche Verunsicherung des Wechsels in die Mannschaft bringt. Es fehlt die Kontinuität. Wer im Kollektiv gearbeitet hat, weiß, dass man Zeit braucht, dass man zusammen wachsen muss, dass man auch Solidität braucht.“

Und die Wünsche beider Herren bezüglich der nächsten Saison? Seeler: „Der HSV braucht so viel. Ich hoffe, dass man spätestens jetzt aufgewacht ist. Es muss etwas passieren. Dietmar Beiersdorfer ist als Chef gefragt, er muss jetzt Druck machen, das müssen die Spieler auch spüren – es ist doch sein gutes Recht als Chef, mal Druck zu machen. Das macht doch jeder Chef.“

Und „Dittsche“? „. Mal so solide in den Heimspielen auftreten, dass man mal das erste Tor schießt und man dann auch mal 2:0 oder 3:0 gewinnt, dass das nicht immer so eine Zitterpartie ist – das wäre mein Grundsatz-Wunsch für die neue Saison.“ Kommentar Uwe Seeler: „Dem schließe ich mich an.“

Das 47-minütige Seeler-Dittrich-Interview ist unter www.abendblatt.de/matzab zu sehen.