Berlin. Das Finale der Champions League zwischen Juventus Turin und dem FC Barcelona in Berlin verspricht ein Fußball-Fest zu werden.

Während sich Juventus Turin vor den „außerirdischen“ Lionel Messi fürchtet, der zusammen mit dem besten Sturm der Fußball-Geschichte auflaufen wird, weiß der FC Barcelona um den gnadenlosen Effizienz-Fußball der Italiener.

Vor dem „Duell der Giganten“ am Sonnabend beim Champions-League-Finale im Berliner Olympiastadion (20.45 Uhr/ZDF und Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) begegnen sich beide Teams mit Riesen-Respekt. Die Spanier gelten als leichter Favorit.

„Wir wissen, dass wir gegen einen sehr schwierigen Gegner spielen, sie sind sehr stark. Juventus ist eine große Mannschaft“, sagte Messi. Der Super-Star kann in Berlin zwei Rekorde knacken. Der viermalige Weltfußballer peilt mit Barca das zweite Triple (Champions League, Meisterschaft und Pokal) der Clubgeschichte an. Das gelang zuvor noch keinem Klub. Zum anderen könnte der 27-Jährige als erster Spieler in drei Endspielen treffen.

Auch Juve will das Triple

Juventus, das sich etwas überraschend im Halbfinale gegen Vorjahressieger Real Madrid durchsetzte, will seine Wiederauferstehung mit dem dritten Gewinn des wichtigsten Europapokals nach 1985 und 1996 krönen. 2006 musste der Klub wegen eines Manipulationsskandals zwangsabsteigen, erst 2011 gewann die „Alte Dame“ wieder einen Meistertitel. Weitere vier Jahre später kann nun das Triple folgen.

Respekt und auch regelrecht Angst haben die alten Haudegen von Juve vor dem MSN-Sturm der Katalanen mit Messi, Luis Suarez und Neymar. Der „Dreizack“ brachte es in der laufenden Saison wettbewerbsübergreifend auf 120 Tore - so viel erzielte zuvor noch keine andere Sturmreihe. „Ich habe große Bedenken, wenn sie auf mein Tor zukommen“, sagte Juve-Keeper Gianluigi Buffon ehrfurchtsvoll und meinte speziell über Messi: „Messi ist ein Außerirdischer, der mit uns Menschen spielt.“ Abwehrspieler Leonardo Bonucci meinte: „Die drei flößen natürlich jedem Furcht ein.“

Torhüter ter Stegen will Stammplatz behaupten

Einziger deutscher Teilnehmer im Finale ist Keeper Marc-André ter Stegen. Der Gladbacher Junge könnte mit einer guten Leistung Punkte machen im Kampf um die uneingeschränkte Nummer eins im Barca-Tor. Noch darf der 23-Jährige nur im Pokal und in der Champions League ran, in der Meisterschaft muss er dem Chilenen Claudio Bravo den Vortritt lassen. „Es ist meine erste Saison in der Champions League, für mich ist es sehr, sehr wichtig. Ich hoffe, wir gewinnen“, sagte der 23-Jährige.

Pech hatte Juves Giorgio Chiellini. Der Innenverteidiger von Turin zog sich am Mittwoch im Training eine Muskelverletzung zu und fällt definitiv für die Partie am Sonnabend aus.

Verbissenes Duell

Damit kommt es auch nicht zum erneuten Aufeinandertreffen mit Barca-Stürmer Luis Suarez. Der Uruguayer hatte Chiellini während der WM 2014 in Brasilien in die Schulter gebissen. Suarez wurde daraufhin vom Weltverband Fifa für vier Monate von jeglichen fußballbezogenen Aktivitäten ausgeschlossen.

Franz Beckenbauer sieht Barca leicht im Vorteil. „Ich denke, Barcelona ist der Favorit. Sie werden gezwungen sein, das Spiel zu machen. Für Juventus könnte das ein Vorteil sein, weil sie bekanntlich sehr defensiv ausgerichtet sind und über Konter kommen“, sagte der Fußball-“Kaiser“.

Für den früheren „Capitano“ der deutschen Nationalmannschaft, Michael Ballack, ist der fünfte Triumph des FC Barcelona in Finale der Champions League am Sonnabend keine beschlossene Sache. „Barcelona ist sicherlich der Favorit“, sagte Ballack am Donnerstag in Berlin. „Aber Juventus hat in den letzten Spielen deutlich gemacht, dass sie große Mannschaften schlagen können. Auch gegen Barca haben sie eine Chance.“

Mögliche Aufstellungen

Turin: Buffon - Lichtsteiner, Bonucci, Chiellini, Evra - Marchisio, Pirlo, Pogba - Vidal - Tevez, Morata. - Trainer: Allegri

Barcelona: Ter Stegen - Alves, Pique, Mascherano, Alba - Busquets - Rakitic, Iniesta - Messi, Suarez, Neymar. - Trainer: Enrique

Schiedsrichter: Cüneyt Cakir (Türkei).