Beim Schlusspfiff kannte der Jubel keine Grenzen auf der Südtribüne der Imtech-Arena. Rund 13.000 HSV-Fans waren dorthin gepilgert, um beim Public Viewing den Auftritt ihres Teams in Karlsruhe zu verfolgen. Sie durchlebten eine Achterbahnfahrt der Gefühle, mit einer Mischung aus inniger Freude und riesengroßer Erleichterung. Der „Dino“ bleibt der Fußball-Bundesliga erhalten.

Schon vor der Partie herrschte Gänsehautstimmung, als die Anhänger erst die Mannschaftsaufstellung wie bei einem Heimspiel zelebrierten und anschließend gemeinsam mit Kultsänger Lotto King Karl „Hamburg, meine Perle“ inbrünstig schmetterten.

Während der 120 Minuten feierten die Fans jeden gewonnenen Zweikampf, jeden herausgeholten Freistoß und jede Torchance. Zwischendurch merkte man den leidgeplagten HSV-Fans aber auch an, um wie viel es letztlich ging. So malträtierte der eine oder andere seine Fingernägel mit den Zähnen oder vergrub bei Karlsruher Offensivbemühungen sein Gesicht in den Händen. Lotto King Karl wirkte fast wie ein Trainer, als er vor der Leinwand wild gestikulierte und versuchte, den HSV aus Hamburg anzutreiben.

Schockstarre erfasste die Masse, als Yabo das 1:0 für die Gastgeber erzielte. Erste Tränen flossen bei den Anhängern, die sich in der 91. Minute beim 1:1 in Freudentränen verwandeln sollten. Als Díaz seinen Freistoß im Winkel des Karlsruher Tores versenkte, wackelte die Arena. Bei Müllers Siegtor wiederholte sich dies. „Niemals Zweite Liga“, skandierten die Fans so laut, als wäre das Stadion ausverkauft.