Köln.

Alfred Gislason war stinksauer auf die Schiedsrichter, seine Spieler schauten mit leeren Blicken ins weite Rund: Der THW Kiel hat die Champions League als Vierter beendet. Beim Final-Four-Turnier verlor der deutsche Handballmeister am Sonntag in Köln auch das Spiel der Enttäuschten um Platz drei mit 26:28 (12:12) gegen Kielce (Polen) und reiste sieglos nach Hause. Am Vortag hatte Kiel das Halbfinale gegen Veszprem (Ungarn) mit 27:31 (13:13) verloren. Mit betretenen Mienen nahmen die Spieler um den fünffachen Torschützen Marko Vujin die Erinnerungsmedaillen entgegen.

„Es ist enttäuschend, dass wir die Champions League nicht gewonnen haben. Aber das war auch nicht unbedingt zu erwarten. Hier waren die vier besten Mannschaften. Es ist aber auch so, dass keine der anderen Mannschaften auch nur annähernd unsere Belastung hat“, sagte Gislason. Zudem hätten die Schiedsrichter den THW benachteiligt. „Es ist schon merkwürdig, mit welchem Maß auf der einen Seite gepfiffen wird und mit welchem auf der anderen“, schimpfte er und bezeichnete die zahlreichen Zeitstrafen als „Witz“.

Champions-League-Sieger wurde zum achten Mal der FC Barcelona. Der Rekordgewinner besiegte im Endspiel Veszprem mit 28:23 (14:10) und trat die Nachfolge der SG Flensburg-Handewitt an. Vor 19.750 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess-Arena warfen Nikola Karabatic und Gudjon Valur Sigurdsson je sechs Tore für Barcelona. Bester Werfer bei den Ungarn war Laszlo Nagy mit acht Treffern. Die Spanier hatten ihr Halbfinale gegen Kielce mit 33:28 (16:14) gewonnen.

Der Franzose Karabatic stieg zum ersten Handballer auf, der gleichzeitig Olympiasieger, Welt- und Europameister sowie Champions-League-Sieger ist.

Isabell Klein (3/1 Tore) und Lone Fischer (2) vom Pokalsieger Buxtehuder SV besiegten mit den deutschen Frauen die Niederlande in Oldenburg mit 31:29. Es war das letzte Testspiel vor dem Play-off um die WM-Teilnahme gegen Russland am 7. und 13. Juni.