Kiel. Der Drittligist Holstein Kiel hat im eigenen Stadion im Hinspiel der Relegation dem Zweitligisten 1860 München ein 0:0 abgerungen.

Der TSV 1860 München ist der Rettung in der 2. Fußball-Bundesliga einen kleinen Schritt näher gekommen. Im ersten Relegationsspiel erkämpften sich die „Löwen“ am Freitagabend beim heimstarken Drittligisten Holstein Kiel ein verdientes 0:0 und können mit einem Heimsieg im Rückspiel am Dienstag (20.30 Uhr/BR und NDR) den Klassenverbleib perfekt machen.

Vor 9812 Zuschauern im ausverkauften Holstein-Stadion verpassten es die gastgebenden „Störche“, den entscheidenden Treffer zu setzen. Allerdings lässt das zu Null den Kielern auch noch eine passable Chance auf die Rückkehr ins Unterhaus, in dem die Norddeutschen bereits von 1978 bis 1981 für kurze Zeit vertreten waren.

1860 München hatte seit Mittwoch ein Trainingslager in Norderstedt bezogen, um die Bedeutung der Relegationsspiele herauszustreichen, wie Trainer Torsten Fröhling vor der Begegnung erklärte. Und den Gästen war auch von Beginn an anzumerken, dass sie die desaströs verlaufene Saison unbedingt mit einem Happy End abschließen wollen.

Angetrieben von Mittelfeldkämpfer Valdet Rama, der nach verbüßter Gelbsperre ebenso wie Abwehrspieler Gary Kagelmacher in die Startelf zurückkehrte, übernahmen sie das Kommando. Per Distanzschuss sorgte Rama (3.) auch für die erste gefährliche Aktion (3.) - knapp vorbei.

Bis auf wenige Ausnahmen hatte die beste Defensive der 3. Liga (30 Gegentore) die Angriffsbemühungen der Löwen vollkommen im Griff. Kiel entwickelte erst gegen Ende der ersten Halbzeit etwas Gefahr nach vorne, einem Kopfballtreffer von Rafael Kazior (28.) verweigerte Schiedsrichter Florian Meyer (Burgdorf) wegen eines Foulspiels die Anerkennung. Danach köpfte Kiels Kapitän knapp am Tor vorbei (45.).

Nach dem Wechsel drängten die Hausherren auf das Führungstor, konnten sich aber im gegnerischen Strafraum nur selten gegen die starke Hintermannschaft durchsetzen. Von den „Löwen“ war in dieser Phase in der Offensive jedoch kaum noch etwas zu sehen. Mit der Hereinnahme von Patrick Breitkreutz und Jaroslav Lindner verstärkte Kiels Coach Karsten Neitzel in der Schlussphase daher noch einmal die Offensive. Doch auch diese Maßnahmen brachten nicht mehr den gewünschten Erfolg.

Bei den Kielern überzeugten Hauke Wahl und Maik Kegel, aufseiten der Münchner waren Rama und Christopher Schindler die auffälligsten Akteure.

Schema:

Kiel: Kronholm - Herrmann, Krause, Wahl, Kohlmann - Kegel, Vendelbo - Siedschlag (78. Lindner), Kazior - Schäffler (86. Sykora), Heider (69. Breitkreuz). - Trainer: Neitzel

München: Eicher - Kagelmacher, Bülow, Christopher Schindler, Wittek - Stahl, Adlung - Simon (54. Vollmann), Rama, Bandowski (80. Hain) - Okotie (55. Wolf). - Trainer: Fröhling

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

Zuschauer: 9812

Beste Spieler: Wahl, Kegel - Christopher Schindler, Rama

Gelbe Karten: Vendelbo - Stahl, Okotie, Wittek

Erweiterte Statistik (Quelle: deltatre):

Torschüsse: 7:9

Ecken: 3:1

Ballbesitz: 55:45 %

(sid/dpa)