Frankfurt/M. Eintracht Frankfurts Trainer fühlte sich gemobbt – Sascha Lewandowski Nachfolger-Kandidat

Bei Werder Bremen hielt er es 14 Jahre aus, wurde Deutscher Meister und Pokalsieger. In Frankfurt hingegen ist Trainer Thomas Schaaf nach nur einem Jahr zurückgetreten. Beide Seiten einigten sich darauf, den ursprünglich noch bis 2016 laufenden Vertrag wieder aufzulösen. Grund für diesen Schritt ist das zumindest in Teilen der Vereinsführung fehlende Vertrauen in den langjährigen Coach von Werder Bremen, weil es offensichtlich im Binnenverhältnis zwischen dem Trainer und den meisten seiner Spieler nicht mehr stimmte.

Die Hauptvorwürfe lauteten: mangelnde Kommunikation mit der Mannschaft, kein klares System auf dem Platz. Die in der Folge nur sehr wechselhaften Leistungen des Teams ließen auch Teile der Führung von ihm abrücken. Vorstandschef Heribert Bruchhagen stand bis zuletzt hinter dem 54-Jährigen. Sein Vorstandskollege Axel Hellmann und ein Teil des Aufsichtsrats sahen ihn jedoch kritisch.

„Die in der Öffentlichkeit getätigten Aussagen und die Darstellung meiner Person und meiner Arbeit, die sich in unglaublichen und nicht nachvollziehbaren Anschuldigungen und Unterstellungen in den Medien äußern, kann und will ich nicht akzeptieren. Deshalb ist es zu der Trennung gekommen“, teilte Schaaf in einer schriftlichen Erklärung mit. „Platz neun in der Abschlusstabelle der Bundesliga, den Torschützenkönig der Bundesliga und eine der torsichersten Angriffsreihen der Liga im Team zu haben, ist ein Ergebnis, über das sich jeder Eintracht-Fan freuen kann. Wir haben die uns gestellten Aufgaben erfüllt und mehr. Deshalb bedauere ich es umso mehr, nun diese Entscheidung zu treffen.“

Auch der Schaaf-Befürworter Bruchhagen betonte: „Thomas Schaaf hat die vom Verein vorgegebenen Zielee mit Platz neun und 43 Punkten mehr als erfüllt. Die Zusammenarbeit mit ihm war gut.“ Deshalb seien auch nie Gespräche mit anderen Trainern geführt worden. „Wir bedauern es sehr, dass er den mit uns eingeschlagenen Weg nicht mehr weiter gehen möchte. Wir haben vergeblich versucht, ihn von seinem Entschluss abzubringen.“

Als Favorit auf den Trainerposten gilt nun der frühere Leverkusener Jugend- und Cheftrainer Sascha Lewandowski, auch wenn der 43-Jährige unmittelbar nach dem Schaaf-Rücktritt gegenüber Radio FFH verriet: „Ich habe mit keinem Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt bisher gesprochen. Ich habe bis zum jetzigen Zeitpunkt nur einmal mit RB Leipzig verhandelt. Einer meiner Grundsätze ist: Ich spreche mit keinem Verein, bei dem der Trainer noch im Amt ist.“