Gelsenkirchen.

Der Abgang von Roberto Di Matteo geriet so holprig wie die gesamte Saison. Nach nur 228 Tagen beendete Schalke 04 das teure Missverständnis mit dem Italiener am Pfingstmontag, doch eine offizielle Bestätigung blieb bis zum Abend aus. Es ging vor allem – natürlich – ums Geld. Und um Zeit, die richtigen Worte für das 04-Trainer-Debakel zu finden.

Dabei hätte es großer Erklärungen gar nicht bedurft. Zu offensichtlich war seit Wochen, wie wenig der stets adrette Di Matteo und der Arbeiterclub aus dem Revier zueinanderpassten. Die Trennung war alternativlos – weiter offen bleibt dagegen die Zukunft von Sportvorstand Horst Heldt.

Gegen Di Matteo sprach am Ende vor allem die desaströse Rückrunde. Kaum zu glauben: Anfang Februar lag Schalke noch vor Borussia Mönchengladbach auf Rang drei, am Saisonende hatten die Knappen satte 18 Punkte Rückstand auf Gladbach und retteten mit Mühe und Not Platz sechs. „Wenn einmal der Wurm drin ist­ ...“, sagte der Coach nach dem 0:2 am letzten Spieltag beim HSV, dem letzten von zahlreichen blutleeren Auftritten.

Di Matteo hatte erst im Oktober 2014 die Nachfolge von Coach Jens Keller bei den Königsblauen angetreten. Jenem Keller, der die Knappen zuvor in die Königsklasse geführt hatte. Di Matteo, das klang nach Glanz. Der Champions-League-Triumph 2012 mit dem FC Chelsea 2012 gegen Bayern München hallte nach. Doch nun ist der Glanz verblasst. Die Liste der möglichen Nachfolger ist lang. Huub Stevens wird nach der erfolgreichen Rettungsmission in Stuttgart ebenso gehandelt wie Armin Veh oder André Breitenreiter, dessen Zukunft in Paderborn offen ist. Möglich scheint auch eine interne Lösung – der beliebte U19-Coach Norbert Elgert. Klar ist nur: Die Schalker Seifenoper geht weiter.