Malente.

Der HSV muss am Sonnabend im Saisonfinale gegen den FC Schalke 04 – und auch längere Zeit danach – auf Jaroslav Drobny verzichten. Der 35 Jahre alte Ersatztorwart stürzte im Trainingslager in Malente unglücklich auf die Schulter und zog sich eine Schultereckgelenkssprengung zu. Damit fällt Drobny rund zehn bis zwölf Wochen aus. Die Hamburger Nummer drei, Alexander Brunst, ist bereits nach Malente nachgereist. Der 18-Jährige wird auch gegen Schalke als zweiter Mann hinter René Adler, 30, auf der Bank sitzen.

„Das ist eine richtige Kackverletzung, für einen Torwart noch schlimmer als für einen Feldspieler“, sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia. „,Drobo’ ist ein positiver Mensch, der dem Team allein mit seiner Anwesenheit helfen kann. Die wird uns jetzt fehlen.“

Drobny soll in Hamburg so schnell wie möglich operiert werden. Die Mannschaft sei beim Training in Gedanken bei ihrem Schlussmann gewesen, auch wenn sein Ausfall für das Saisonfinale zunächst nicht dramatisch erscheint. Denn Adler trumpft derzeit in starker Form auf und scheint topfit. Doch die Verletzung Drobnys könnte die HSV-Oberen zum Handeln zwingen. Im Falle eines Abstiegs dürfte Adler kaum zu halten sein – zum einen, da der ehemalige Nationaltorhüter seine Zukunft sicher in der Ersten Liga sieht, zum anderen wären die 2,7 Millionen Euro Gehalt für den HSV in Liga zwei nur schwer zu stemmen. Schließlich müsste der dann ehemalige Bundesliga-Dino seinen Lizenzspieleretat von rund 52 auf 28 Millionen Euro herunterschrauben. Und Drobny, dessen bis 2017 laufender Vertrag mit einer knappen Million Euro deutlich günstiger dotiert ist, würde die komplette Vorbereitung sowie die ersten Begegnungen der Zweiten Liga verpassen, die bereits am 24. Juli beginnt.

Brunst ist talentiert, hat seine Klasse unter Profibedingungen jedoch noch nicht nachweisen können. Drobny hingegen hatte im vergangenen Jahr maßgeblichen Anteil daran, dass der HSV in den Relegationsspielen gegen Fürth die Klasse halten konnte.