Kennen Sie den schon? Kommt ein Trainer zum neuen Team und schickt sie in die Waschanlage. Finden Sie nicht witzig? Ist auch kein Witz. Tomas Oral, neuer Coach beim abstiegsbedrohten Zweitligisten FSV Frankfurt, hat gleich am ersten Tag tief in die Motivationskiste gegriffen. Wie der Verein bestätigte, habe Oral sich mit seinem Team tatsächlich in der Autowaschanlage amüsiert. Eine Art Selbstreinigungsprozess. Das Gewesene abwaschen. Sich rausputzen für den Abstiegskampf. „Wir haben kleine Späßchen gemacht um die Köpfe freizukriegen“, sagte Verteidiger Alexander Huber der „Frankfurt Rundschau“. Wie diese „Späßchen“ genau ausgesehen haben, ist nicht überliefert. In der Fußballfibel der Psychotricks hat sich Oral in jedem Fall ein Patent gesichert.

Besorgte HSV-Fans dürften sich nun die Frage stellen: Was plant Köpfefreimacher Bruno Labbadia in Malente? Mit Taschenlampen das Abstiegsgespenst vertreiben? Eine Nachtwanderung Richtung Reeperbahn? Oder einfach einen netten Gruppenausflug zum Stadtfriseur? Vielleicht reicht ja schon eine Orientierungsrallye in Rothosen, damit sich die HSV-Spieler am Wochenende nicht wieder gegenseitig über den Haufen laufen.

„Die Spieler sind empfindlicher geworden“, sagte der beim FSV entlassene Trainer Benno Möhlmann vor Wochen in einem Abendblatt-Interview. Müsste Möhlmann nun den HSV retten, würde er die Spieler sicher nicht in die Waschanlage schicken, sondern in die Werkstatt. Einen neuen Motor für Olic? Ein Lenkrad für Lasogga? Klingt irgendwie vielversprechend.