Zwei Wochen vor dem Pokalfinale stehen sich der VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund in der Bundesliga gegenüber.

VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund

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An den legendären Herberger-Trick hat Jürgen Klopp nie gedacht, nur im Scherz erinnerte Borussia Dortmunds scheidender Coach an die 54er WM-Duelle gegen Ungarn. „Leider hat Sepp Herberger das schon gebracht. Es uns jetzt von Wolfsburg 3:8 geben zu lassen und dann anschließend das Pokalfinale 3:2 zu gewinnen, ist auch nicht so leicht.“

Überhaupt habe das Ligaspiel beim VfL (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) mit dem Endspiel am 30. Mai in Berlin - anders als Deutschlands WM-Vorrundenpleite 1954 mit dem späteren Titeltriumph - „wirklich nichts zu tun“, sagte Klopp und traf damit die offizielle Sprachreglung beider Vereine.

Auch die Klubbosse Hans-Joachim Watzke (BVB) und Klaus Allofs (Wolfsburg) sehen im Duell des 33. Spieltags keine Generalprobe für Berlin. „Derjenige, der das Liga-Spiel am Samstag gewinnt, ist ja noch lange nicht Pokalsieger“, sagte Wolfsburgs Manager Allofs (58) und verwies darauf, dass beide Aufeinandertreffen „zwei völlig verschiedene Paar Schuhe“ sind. Die Ausgangslage der Duelle sei eine jeweils ganz andere, betonte Allofs.

Ähnlich sieht es sein Dortmunder Pendant Watzke (58). „Das Pokalfinale ist eine andere Geschichte. Für beide Teams geht es am Samstag in der Liga zunächst einmal um wichtige Punkte“, meinte der BVB-Geschäftsführer. Die Wölfe wollen unbedingt zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte Vizemeister werden, „und wir drängen natürlich noch in die Europa League“, sagte Watzke.

Der Respekt voreinander ist spürbar groß. „Wolfsburg hat eine starke Saison gespielt“, lobte Watzke. Für seinen BVB indes spreche die ansteigende Form der letzten Wochen. „Wir haben in dieser Saison schon tiefe Täler durchschritten, deshalb sind wir froh, dass es wieder so gut läuft“, sagte der BVB-Boss. Mit fünf Pflichtspielen ohne Niederlage haben sich die einstigen Himmelsstürmer wieder auf Platz sieben vorgearbeitet und könnten am Samstag den ersten Schritt Richtung Wiedergutmachung vollziehen: Erzrivale Schalke 04 überflügeln.

Beim VfL Wolfsburg ist das Selbstvertrauen trotz leichter Hänger in den letzten Wochen unübersehbar. „Wir haben eine Traumsaison gespielt“, sagte Allofs, der den reichen Werksklub mit aller Macht in Europas Spitze hieven will. Davon zeugte zuletzt der Einkauf von Nationalspieler Max Kruse. „Wir möchten in der Liga den zweiten Platz halten“, betonte Allofs. Zwei Punkte Vorsprung auf Kruses Noch-Klub Borussia Mönchengladbach sind jedoch kein großes Polster.

Ärgerlicherweise für den VfL ist der Rummel um Star-Spieler Kevin de Bruyne wieder ausgebrochen. De Bruynes Spielerberater Patrick de Koster verriet britischen Medien, dass ihn Manchester City, Paris Saint-Germain und auch Bayern München wegen eines Wechsels kontaktiert hätten. Am VW-Werk schrillten sofort die Alarmglocken. VfL-Aufsichtsrat Stephan Grühsem fühlte sich bemüßigt, für Beruhigung zu sorgen. Man brauche sich keine Sorgen zu machen, denn „de Bruyne findet bei uns ein hervorragendes Umfeld für seine persönliche Entwicklung“.

Dortmund setzt beim Gastspiel in Niedersachsen auf den „Reus-Effekt“: Der Nationalspieler nahm am Mittwoch wieder das Mannschaftstraining auf. Es sieht danach aus, dass Dortmunds Kreativspieler rechtzeitig zum Saisonfinale seine Adduktorenbeschwerden auskuriert hat. Nur auf der Bank sitzen wird wohl Keeper Roman Weidenfeller, der nach seiner Degradierung zur 1b mit einem Wechsel zum AC Florenz liebäugelt. Fraglich sind die angeschlagenen Mittelfeldspieler Sven Bender und Sebastian Kehl.